"Habe ihn festgehalten"

Stiche in Rücken – Iraker wollte Attentäter aufhalten

Direkt aus dem Krankenhaus ging jener Mann zur Mahnwache in Mannheim, der den Messer-Angreifer zwischenzeitlich festhalten konnte.

Newsdesk Heute
Stiche in Rücken – Iraker wollte Attentäter aufhalten
Ohne Eingreifen des Irakers hätte es vielleicht noch mehr Tote gegeben.
Uwe Anspach / dpa / picturedesk.com

Am Mittwoch versammelten sich bis zu 8.000 Menschen am Mannheimer Marktplatz, um jenem Polizisten (29) zu gedenken, der am Freitag von einem mutmaßlich islamistischen Attentäter mit einem Messer attackiert wurde und an seinen Verletzungen gestorben ist. Der Angriff galt eigentlich Mitgliedern einer islamkritischen Gruppierung, die dort eine Kundgebung abhalten wollte.

"Gott, gib mir Kraft"

An der Mahnwache nahm auch ein Mann teil, der bisher noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten ist. Es handelt sich um jene Person, die auch im Video des Attentats prominent zu sehen ist, weil sie zwischenzeitlich den Angreifer festhält.

Unter Tränen erzählt der Iraker am Rande der Mahnwache im "Welt"-Interview, dass er gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen wurde. "Ich bin einfach gerannt, ohne Angst, ohne gar nix. Und ich habe ihn einfach festgehalten", schildert er jene einschneidenden Momente. So gut es ging drückte er den Angreifer nach unten. "Ich habe gesagt: Gott, gib mir die Kraft."

Drei Messerstiche

Dabei bekam er allerdings Schläge auf den Kopf ab, sein Griff löste sich deshalb nach einiger Zeit. Danach bekam er selbst insgesamt drei Messerstiche in den Rücken ab. Im Anschluss wandte sich der Angreifer dem Polizisten zu und stach diesem zweimal in den Hals.

"Ich mache das von Herzen", erklärte er sein couragiertes Einschreiten. "Ich helfe gerne. Ich lebe hier. Ich liebe Deutschland." Insgesamt wurden sieben Menschen verletzt.

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    picturedesk.com/Hertel/"Heute"-Montage

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Iraker, der bei dem Angriff auf eine islamkritische Gruppierung in Mannheim eingriff und dabei selbst verletzt wurde, wurde bei einer Mahnwache für den getöteten Polizisten öffentlich
    • Er erzählte unter Tränen, wie er den Angreifer festhielt und dabei selbst drei Messerstiche in den Rücken bekam
    • Trotz der Verletzungen betonte er, dass er aus Liebe zu Deutschland gehandelt habe und gerne helfe
    • Bis zu 8.000 Menschen versammelten sich, um des getöteten Polizisten zu gedenken
    red
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