Wirtschaft
Steuerlast in 20 Jahren um 86 Prozent gestiegen
Die Besteuerung pro Kopf in Österreich hat seit 1995 um ganze 86 Prozent zugenommen, errechnete die Denkfabrik Agenda Austria.
Die Besteuerung pro Kopf in Österreich hat seit 1995 fast permanent zugenommen. Konkret hat jeder Steuerzahler vor 22 Jahren im Durchschnitt 5.972 Euro an das Finanzamt abgeliefert. 2016 waren es hingegen 11.148 Euro – das sind um satte 86,7 Prozent mehr, hat die wirtschaftsliberale Denkfabrik Agenda Austria ausgerechnet.
Pro-Kopf-Einkommen und Inflation sind zwar ebenfalls gestiegen. Allerdings sind beide Werte viel weniger stark gewachsen als die durchschnittliche Steuerlast. "Die Inflation beträgt seit 1995 etwa 45 Prozent. Und das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – der wichtigste Indikator für den Wohlstand ¬– ist in dem Zeitraum um 72,8 Prozent gestiegen. Beides ist deutlich weniger als die 86,7 Prozent an Steuer-Steigerung", stellt Michael Christl, Ökonom bei der Agenda Austria, fest.
Der Staat erhält ein größeres Stück vom Kuchen
Das Fazit: Hierzulande Ansässige zahlen im Durchschnitt einen spürbar höheren Anteil ihres Einkommens an Steuern als das vor 22 Jahren der Fall war. Der Staat erhält also ein deutlich größeres Stück vom Kuchen, der Finanzminister konnte in den letzten Jahren Einkommensrekorde verzeichnen.
Die Schlussfolgerung der Agenda Austria: "Österreich hat definitiv kein Einnahmenproblem. Aber eines bei den Ausgaben. Sonst müsste die Republik nicht jedes Jahr neue Schulden aufnehmen", so Michael Christl.
Um den Bürgern wieder mehr von ihrem erwirtschafteten Einkommen zu lassen, sollte die Regierung Ausgaben wie jene für die äußerst großzügigen Förderungen streichen, schlägt Agenda Austria vor. Die Denkfabrik geht von einem Sparpotenzial in der Höhe von mindestens 500 Millionen Euro jährlich aus. Auch beim größten einzelnen Ausgabenposten der Republik, den Pensionen, gebe es Handlungsbedarf. Laut Agenda Austria müsse das Pensionsantrittsalter angehoben werden.
(GP)