Wien

"Sterben von Lokalen beginnt" - Lage spitzt sich zu

Die Lage für die Gastronomie und Wiener Kaffeehäuser spitzt sich immer mehr zu. Zuletzt musste das Café Ritter in Ottakring Insolvenz anmelden.

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"Covid-19 mit all seinen Mutationen wird den endgültigen Tod von vielen Traditionsbetrieben bringen."
"Covid-19 mit all seinen Mutationen wird den endgültigen Tod von vielen Traditionsbetrieben bringen."
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Die weltweite Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen stellen für die Gastronomie große finanzielle Herausforderungen dar. Erst am Montag wurde bekannt, dass das Wiener Traditionscafé Ritter in Ottakring Insolvenz angemeldet hat. (Mehr dazu hier >>) Die gesamte Branche ist alles andere als optimistisch. 

Seit knapp einem Jahr kämpft die Welt gegen die Coronavirus-Pandemie. Die Lockdowns - ob "hard" oder "light" - treffen besonders Österreichs Gastronomie hart. Mit Ende Februar wird jene nämlich ganze sechs von zwölf Monaten behördlich geschlossen gewesen sein. Die Zeit der Öffnung war ein Zwischenspiel mit Einschränkungen (Abstandsregeln, definierten Gruppengrößen und geregelten Öffnungszeiten). Ein Ende scheint alles andere als in Sicht. Ein weiteres Problem stellen für Betreiber der Wiener Traditionshäuser die nach wie vor hohen Mieten dar.

Insolvenz von Café Ritter "nur der Anfang"

Langsam aber sicher beginnt nun das "prophezeite Sterben von Lokalen", heißt es in einer Aussendung. Weiter wird befürchtet, dass das Café Ritter "leider nur der Anfang" gewesen ist, so der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer. "Gerade traditionelle Kaffeehäuser, leben sprichwörtlich vom Kleinen Mokka und Gästen, die bei kleiner Rechnung Zeit, Raum und Service genießen."

Der Obmann des Klubs der Wiener Kaffeehausbesitzer, Berndt Querfeld, zeigt sich wenig optimistisch: "Eigentlich dachte ich, dass die Zeit des Kaffeehaussterbens vorbei ist und Wien auf diese besondere und UNESCO geschützte Kultur Wert legt. Aber Covid-19 mit all seinen Mutationen wird den endgültigen Tod von vielen Traditionsbetrieben bringen, sofern nicht rasch Lösungen gefunden werden."

Wann sperrt Gastro auf?

Laut der Bundesregierung bleibt die Gastronomie vorerst bis Ende Februar geschlossen. Erste Öffnungsschritte könnten sich für März abzeichnen. Allerdings hängt wie auch bisher alles von der epidemiologischen Lage ab. Ob diese eine Öffnung der Gastronomie zulässt, bleibt abzuwarten. Zuletzt unterbreitet Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) einen neuen Vorschlag, wie die Lage (in der Bundeshauptstadt) gehandelt werde könnte. (Mehr dazu hier: Stadt Wien plant Wochenend-Lockdowns >>)

Montag bis Donnerstag kein Lockdown, Freitag bis Sonntag harter Lockdown - so oder so ähnlich soll das Modell aussehen, an dem die Stadt Wien zur Zeit arbeitet. Für die Wiener Gastronomie könnte das Modell aber ein wichtiger (Öffnungs-) Schritt sein. Restaurants dürfen bekanntlich auch im Lockdown "light" derzeit nur Gerichte zum Abholen anbieten, hungrige Gäste dürfen in den Lokalen aber weiter nicht bedient werden. Das könnte sich mit einem "Wochenend-Lockdown" aber ändern, denn an Wochentagen könnte die Gastro ihre Türen wieder öffnen – wohl aber nur für Gäste, die einen negativen Test vorweisen können. (Mehr dazu hier:  Die Geheim-Pläne für die Gastronomie in Wien >>)

Am Montag soll nun entschieden werden, ob Restaurants, Hotels und Veranstaltungsstätten endlich wieder öffnen dürfen. (Mehr dazu hierMontag entscheidet sich, ob Lokale wieder öffnen können >>)

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com