Rückflug am Freitag

Steirische Ärztin strandet nach Herzinfarkt auf Kreta

Nachdem ihre Versicherung einen Ambulanzrückflug verweigerte, sitzt eine Ärztin auf Kreta fest. Jetzt wird ihr doch ein Liegendtransport ermöglicht.

Christoph Weichsler
Steirische Ärztin strandet nach Herzinfarkt auf Kreta
Mariella Reichsthaler erlitt Herzinfarkt im Urlaub.
Privat

Mariella Reichsthaler (49) wollte mit ihrem Mann einen entspannten Urlaub auf Kreta verbringen. Doch dieser endete mit einem großen Schrecken. Die Allgemeinmedizinerin aus der Steiermark ist nur noch erleichtert, diese Tortur überlebt zu haben. Die "Heute"  konnte mit ihr telefonisch Kontakt aufnehmen.

Das Paar flog am 16. August nach Griechenland und ließ sich dort nahe Heraklion nieder. Schon früh beginnt die Pechsträhne für Mariella Reichsthaler. Sie stürzte und zog sich starke Prellungen zu. Nur ein paar Tage danach bemerkte sie ein starkes Brennen in der Brust. Aufgrund der anderen Symptome war sich die Ärztin der ernsten Lage – dass es ein Herzinfarkt sein muss – bewusst.

Chaos im Krankenhaus

Danach folgte eine wahre Tortur. Statt eines Notarztwagens wurde sie mit einem normalen Krankenwagen abgeholt und in sehr kleines Krankenhaus gebracht. Dort wollten ihr junge Ärzte einreden, dass sie ein Magengeschwür habe.  Sie bestand darauf, dass ein Oberarzt vorbeikommt. Dieser erkannte sofort den Ernst der Lage und sie kam umgehend in eine größere Klinik, wo ihr ein lebensrettender Herzkatheter eingesetzt wurde. Sofort klang das Brennen ab und die Steierin wusste, dass sie es überleben wird. "Hätten sie mich gleich in die größere Klinik gebracht, wäre es nicht so weit gekommen", schildert Reichsthaler.

Danach wurde sie wieder in das kleine Krankenhaus verlegt. Dort waren sie komplett ohne Betreuung. Ihr Mann musste ihre Pflege übernehmen und übernachtete auf einem Plastikstuhl. Nach drei Tagen durfte sie das Krankenhaus verlassen und wurde in einem Hotel untergebracht. "Beim Hotelarzt fühle ich mich besser aufgehoben, als im Krankenhaus! Hier kümmert man sich um mich", erzählte Mariella Reichsthaler.

Rückflug verzögert sich

Der Rückflug stand eine Zeit lang in den Sternen, denn dafür muss sie liegend transportiert und ein Arzt als Begleitung anwesend sein. Schon kurz nach dem Herzinfarkt, wurde alles Mögliche unternommen, um den Flug in die Heimat zu organisieren. Ihre Versicherung lehnte zunächst den Rücktransport mit einem Ambulanzjet ab. Denn dafür sei keine medizinische Begründung vorhanden. "Sie sagten mir, nicht jeder Herzinfarkt erfüllt die Anforderungen für einen Ambulanzjetflug. Wann ein Herzinfarkt ausreichend ist, sagten sie mir nicht", schilderte Reichsthaler im Telefonat. Ihr wurde stattdessen ein sitzender Flug angeboten – was ihr Zustand aber nicht zuließ.

Reguläre Linienflüge sind nicht für einen Linientransport ausgelegt, zudem werden häufig Patienten abgelehnt, wenn medizinische Probleme während des Fluges möglich sind. Bei Langstreckenflügen wäre ein Rückflug sogar schneller möglich, denn die Businessclass-Sitzplätze können zu einem Liegeplatz umfunktioniert werden.

Mariella Reichsthaler hat drei Versicherungen, am meisten geholfen hat ihr die europäische Reiseversicherung. "Sie haben mir sofort geholfen, waren schnell erreichbar und kompetent. Schlussendlich konnten sie mir einen Rückflug am Freitag organisieren. Das ist zumindest besser als nichts." Es werden sechs Sitze in einer Austrian Airlines Maschine entfernt und eine Mobile Ambulanz installiert.

Airpower bei der Rückkehr

Wenn Mariella Reichsthaler am Freitag nach Österreich zurückkehrt, wird sie ins LKH Knittelfeld gebracht. Um nahe bei ihrem Zuhause zu sein, nimmt sie sogar den Lärmpegel der Airpower - die am Freitag in Knittelfeld (Steiermark) stattfinden wird - in Kauf.

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Ärztin, Mariella Reichsthaler, strandete nach einem Herzinfarkt auf Kreta, da ihre Versicherung zunächst einen Ambulanzrückflug verweigerte
    • Nach einer Tortur im Krankenhaus und einer verzögerten Rückreise, wird ihr nun doch ein Liegendtransport ermöglicht, sodass sie am Freitag nach Österreich zurückkehren kann
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