Steirer lädt Gewalt-Video hoch, wird selbst verprügelt

Zugetragen hatte sich die Tat bereits im Mai 2024 in Graz-Umgebung. Der damals 15-Jährige verprügelte einen Obdachlosen grundlos mit einem Gürtel. Sein Angriff wurde gefilmt und in den sozialen Medien geteilt. Nur wenige Tage später soll der Jugendliche selbst Opfer einer Attacke geworden sein.

Geschlagen und bedroht

Zwei Jugendliche im Alter von 17 und 19 Jahren sahen das Video und sollen wohl Selbstjustiz ausgeübt haben. Sie fanden die Adresse des jungen Steirers heraus und sollen ihn daraufhin brutal zusammengeschlagen haben. Zudem sollen sie ihn auch mit einer Waffe bedroht haben. Durch die Schläge erlitt der Teenager schwere Verletzungen und ein Schädel-Hirn-Trauma.

Selbstjustizler vor Gericht

Die beiden Täter mussten sich dafür am Donnerstag vor Gericht verantworten. Hintergrund der Rache-Aktion soll nicht nur die Prügel-Attacke auf den Obdachlosen gewesen sein. Der 15-Jährige soll in den sozialen Medien auch die Familie eines Angeklagten beleidigt haben.

"Kurzschlussreaktion"

Die Aussagen der Angeklagten und Zeugen gingen in der Verhandlung stark auseinander. Der Erstangeklagte behauptete, dass er nur zweimal zugeschlagen hätte. Der Zweitangeklagte wolle gar nur einmal zugeschlagen haben. Eine Waffe sollen sie nicht dabei gehabt haben.

Das Opfer sagte jedoch aus, mit einer Waffe mit dem Umbringen bedroht worden zu sein. Dies wurde auch von Zeugen bestätigt. Die Angeklagten behaupteten zudem, sich von dem damals 15-Jährigen bedroht gefühlt zu haben, da er "Kampfsportler" sei. Es habe sich um eine "Kurzschlussreaktion" gehandelt.

Bedingte Haft und Geldstrafen

Der ältere Angeklagte wurde schließlich zu sechs Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Der jüngere Angeklagte wurde ebenfalls zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Außerdem müssen sie jeweils 1.000 Euro an das Opfer zahlen und ein Anti-Gewalt-Training absolvieren.

Welche Konsequenzen dem 15-Jährigen für seine Prügel-Attacke auf den Obdachlosen drohen, steht noch nicht fest. Die diesbezüglichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.