Wildtiere

Steirer erschoss größten Bären Europas!

Der 17-jährige Bär "Arthur" galt als der größte Bär Europas und lebte in Rumänien. Nun wurde er auf Trophäenjagd von einem Steirer erschossen.

Christine Kaltenecker
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"Arthur" war 17 Jahre alt, galt als ungefährlich und war in Rumänien bekannt.
"Arthur" war 17 Jahre alt, galt als ungefährlich und war in Rumänien bekannt.
©AgentGreen, VGT

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) ist fassungslos: "Es kann nicht sein, dass einflussreiche Österreicher in anderen Ländern für viel Geld Jagd auf geschützte Tiere machen können!" Der in der Steiermark wohnhafte Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein, holte sich vom rumänischen Umweltministerium eine Ausnahmegenehmigung zur Erlegung einer kleinen Bärin, erlegte aber stattdessen das geliebte Wappentier "Arthur" im Natura 2000-Schutzgebiet Oituz-Ojdula!

Höchster Punktestand dank falschem Bären

Der örtliche Ranger von der Naturschutzorganisation "Agent Green" beobachtete den großen Bären "Arthur" seit Jahren und hatte ihn nie in der Nähe von menschlichen Siedlungen gesehen. Er galt als unauffällig und zurückgezogen. "Arthur war 17 Jahre alt und der größte Bär, der jemals in Rumänien gesehen wurde, höchstwahrscheinlich der größte in ganz Europa. Das Jagdprotokoll stellt der Leiche von Arthur 592,8 von 600 Punkten aus, die bei der Trophäenjagd erreicht werden können. Eine so hohe Punktzahl wurde noch nie verzeichnet. Ich frage mich, wie der Prinz eine kleine Bärin, die in der Nähe eines Dorf gesehen wurde, mit dem größten männlichen Bären, der tief in der Wildnis lebt, verwechselt haben soll. Das ist Wilderei, weil sie den falschen Bären erschossen haben", so Präsident Gabriel Paun von Agent Green.

Der Braunbär ist eine durch EU-Recht und die Berner Konventionen streng geschützte Art. Ausnahmeregelungen können nur in bestimmten Fällen, nach eingehender Prüfung der Situation, gewährt werden. Die Tötung darf nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn andere Optionen, wie die Umsiedlung, fehlgeschlagen sind und der Bär Menschenleben oder Haushalte gefährdet.

Campaignerin des VGT, Ann-Kathrin Freude vermutet, dass es gar nie um die Tötin einer auffälligen Bärin, die angeblich wilderte, ging, sondern um eine große Trophäe für den Prinzen. Für den Tierschutzverein ist klar, dass Dr. Liechtenstein spätestens beim Abschuss bemerkt haben müsste, dass er den wahrscheinlich größten Bären Europas getötet hat.

"Arthurs" Leiche brachte den höchsten Punkstand.
"Arthurs" Leiche brachte den höchsten Punkstand.
©Agent Green

Schluss mit der Trophäenjagd!

Agent Green erklärt weiter: "Wenn tödliche Handlungen unvermeidbar sind, sollte nur der örtliche Jäger in Anwesenheit eines örtlichen Vertreters des Umweltministeriums den Abzug betätigen dürfen. Und um die Trophäenjagd zu begraben, muss das tote Tier verbrannt werden, nachdem die DNA-Probe gesichert wurde. Es ist dasselbe wie beim Elfenbeinhandel, um Elefanten zu retten und zu schützen."