Oberösterreich

Steht Design-Center-Chef Ziegler vor Ablöse?

Auf 52 Seiten wird das Design Center vom Linzer Kontrollamt "vernichtet". Damit gerät auch Geschäftsführer Thomas Ziegler unter Druck.

Teilen
Thomas Ziegler (re. mit einer Mitarbeiterin) gerät nach dem Rechnungshofbericht unter Druck.
Thomas Ziegler (re. mit einer Mitarbeiterin) gerät nach dem Rechnungshofbericht unter Druck.
Design Center

Keine beschlussfähigen Beiratssitzungen, Mängel beim Controlling, Sponsoring ohne Genehmigung und überbordende Überstunden und Urlaubsansprüche bei den Mitarbeitern. Der Bericht des Linzer Kontrollamtes am Design Center (wir berichteten) ist vernichtend.

So wurde etwa eine Miss Wahl mit fast 60.000 Euro gesponsort. Pikantes Detail: (Zwischen der damaligen zweiten Prokuristin der DCB (Design Center Betriebsgesellschaft, Anm.) und dem Veranstalter der Miss Austria Wahl bestand zu dieser Zeit bereits eine enge private Verflechtung", heißt es im Bericht.  Sie sei zudem Mitveranstalterin der Wahl gewesen.

Die Lage des Centers, das zu der Unternehmensgruppe der Stadt Linz gehört, sei existenzbedrohend, so das Kontrollamt.

Sondersitzung des Beirates

Nun zieht Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), als Vorsitzender des Beirates, eine erste Konsequenz.  "Ich nehme die Kritikpunkte und auch die Empfehlungen des Kontrollamtes sehr ernst. Die aufgezeigten und nur teilweise bereits behobenen Fehler der Vergangenheit werden in einer außerordentlichen Sitzung des Design Center Beirates am kommenden Montag behandelt werden", kündigt Luger an.

Dabei wird auch die Rolle von Geschäftsführer Thomas Ziegler ein Thema sein. Der war erst im August als Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) - zu ihr gehören neben dem Design Center auch das Brucknerhaus und der Posthof - wieder zum Chef des Centers "herabgestuft" worden. Offiziell um sich ganz dem angeschlagenen Veranstaltungs- und Messezentrum zu widmen.

Verkauf ist für Bürgermeister kein Thema

Allerdings wird hinter vorgehaltener Hand im Rathaus davon gesprochen, dass Ziegler nicht mehr unumstritten ist. Sogar von einer Ablöse ist die Rede. Das freilich will derzeit noch niemand offiziell bestätigen. Das liegt aber auch daran, dass dies eine Entscheidung des Beirates ist. Und der trifft sich eben am Montag.

Den von einigen politischen Parteien geforderten Verkauf des Design Centers erteilt Luger aber schon jetzt eine Absage. "Ein Verkauf kommt für mich nicht in Frage", stellt er klar. Denn, so Luger: "Das Design Center ist trotz aller aufgezeigten Mängel nach wie vor ein internationales Aushängeschild, mit Veranstaltungen, die weltweit Anerkennung finden."

Kritik auch von den Grünen

"Die Praxis, Geld für Sponsoring freihändig ohne Zustimmung und Information des zuständigen Gremiums zu vergeben, muss ein Ende finden. Gerade bei städtischen Unternehmungen erwarte ich mir größtmögliche Transparenz. Angesichts der Fülle der Empfehlungen muss die Aufarbeitung umgehend beginnen und über die Fortschritte und Umsetzung der Empfehlungen regelmäßig informiert werden“, übt auch Ursula Roschger, Gemeinderätin der Grünen Linz, scharfe Kritik.

Neos für Neuausrichtung

Scharfe Kritik kommt auch von Neos-Klubchef Lorenz Potocnik: "Der Bericht lässt keinen Interpretationsspielraum zu. Offenbar war das Design Center die letzten Jahre Spielball einer SPÖ-Clique und deren Freunderlwirtschaft. Um zu überleben und um kein chronischer  Zuschussbetrieb in Millionenhöhe zu bleiben, braucht das Design Center einen totalen Neustart - inklusive Führungswechsel."

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    Mehr zum Thema