Sanierung geplant
Staufalle! Nordbrücke wird 5 Jahre lang gesperrt
Pro Tag fahren 103.000 Autos über die Nordbrücke – das hinterlässt Spuren. Ab 2027 wird saniert: Autos werden über die Fahrradbrücke umgeleitet.
Eigentlich sollte das "Geheimprojekt" erst nach der Wien-Wahl 2025 verkündet werden. Doch die Floridsdorfer Grünen machten das Vorhaben schon jetzt öffentlich. Sie fragten nach, warum auf der Donauinsel Bäume gerodet werden sollen – und erfuhren so von dem geplanten Sanierungsprojekt – bis zum Start dauert es aber noch ein paar Jahre.
Die Brücke soll von März 2027 bis Ende 2031 wegen der Generalsanierung gesperrt werden. Wegen der sehr starken Verkehrsauslastung werden aber zwei Spuren je Richtung offen bleiben. Um das zu ermöglichen, will die Asfinag den Verkehr über den Radfahrsteg neben der Nordbrücke umleiten. Radfahrer könnten dann über die Floridsdorfer Brücke ausweichen und dort die Donau queren.
"Einer Klimamusterstadt nicht würdig"
Kritik an der geplanten Auto-Umleitung über die Fahrradbrücke kommt von den Floridsdorfer Grünen. "Für den Autoverkehr wird um einen Millionenbetrag für die Umleitung umgebaut, für Fuß- und Radverkehr gibt es keine Lösung? Das kann es nicht sein. Damit fällt eine zentrale Rad- und Fußquerung in den 21. Bezirk weg, übrigens auch die einzige Verbindung von Heiligenstadt zur Donauinsel. Das ist einer Klimamusterstadt nicht würdig", meint Grünen-Mobilitätssprecher Kilian Stark.
Auch die Radlobby zeigt sich sauer: "Jetzt rächt sich, dass die Fußwege auf der Nordbrücke zugunsten von Kfz-Fahrstreifen rückgebaut wurden und nördlich der Nordbrücke nie eine dezidierte Donauquerung für den Fuß- und Radverkehr gebaut wurde. Aufgrund der übergeordneten Bedeutung des Steinitzstegs für den Rad- und Fußverkehr muss unbedingt eine Lösung gefunden werden, welche die umweltfreundliche aktive Mobilität nicht über Jahre massiv benachteiligt gegenüber dem motorisierten Verkehr", so Roland Romano, Sprecher der Radlobby Wien.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Nordbrücke in Wien, über die täglich 103.000 Autos fahren, wird von 2027 bis 2031 saniert, wobei zwei Spuren je Richtung offen bleiben sollen
- Die Floridsdorfer Grünen kritisieren die geplante Umleitung des Verkehrs über den Radfahrsteg, da keine adäquate Lösung für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen ist, was ihrer Meinung nach einer Klimamusterstadt nicht würdig ist