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Statt WhatsApp nun Hype um diesen Kult-Messenger
Viele Nutzer wandern im Angesicht des AGB-Streits von WhatsApp ab. Das freut einen alten Messenger, der nun ein großes Comeback feiern will.
Die geänderten Nutzungsbedingungen von WhatsApp treiben Millionen User zur Konkurrenz. Auch, dass WhatsApp abwiegelt und die AGB-Änderung nach hinten verschob, hält den Exodus offenbar nicht auf. Davon profitieren vor allem Messenger-Apps wie Signal und Telegramm. Aber auch einem anderen Messenger, der einer der Urväter ebenjener ist, könnte dadurch ein gewaltiges Comeback erleben. Die Rede ist von ICQ, der im November 1996 gestartet war und schnell Kult wurde.
Ab den 2000er-Jahren verlor der Chat-Dienst aber immer mehr an Bedeutung. Der Grund: Statt ICQ am Computer zu verwenden, stiegen die Nutzer auf Smartphones und WhatsApp um. Doch im Hintergrund lief ICQ weiter, seit der Überarbeitung heißt der Dienst seit April 2020 neu "ICQ New" – und ist nicht wie damals PC-exklusiv, sondern auch in App-Form auf iOS- und Android-Geräten nutzbar.
Auch ICQ in der Kritik
Der Relaunch hätte wohl passender nicht kommen können, denn während WhatsApp die Nutzer offenbar reihenweise davonlaufen, meldet das "Wall Street Journal" explodierende ICQ-Nutzerzahlen vor allem in China. Aber: Auch ICQ steht massiv in der Datenschutz-Kritik. Der Dienst gehört seit 2010 zur russischen Milliarden-Firmenstruktur Mail.Ru Group und verlangt von Nutzern laut Datenschutz-Experten die Abtretung sämtlicher Rechte von Inhalten bei der Nutzung.
Bemängelt wurde auch immer wieder die fehlende Transparenz, wie der Messenger genau arbeitet, als auch die mangelhafte Verschlüsselung der Daten. Bis heute bekannt ist der Messenger für seinen charakteristischen Benachrichtigungston. Erhielt man eine Nachricht bei aufgedrehter Lautstärke, gab es das traditionelle "Au-Oh" zu hören.