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Startschuss für Moor-Renaturierungsprojekt in Schrems
Ein wichtiges Naturschutzprojekt kann im Schremser Hochmoor umgesetzt werden. Ausgetrocknete Gebiete werden wieder vernässt und renaturiert.
Moore sind gigantische Wasserspeicher, Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und schützen vor Extremen wie Hochwasser und Dürre. Durch die Verdunstung von Wasser haben sie eine kühlende Wirkung auf die Umwelt und bieten Erholungsraum und Naturerlebnis für den Menschen.
In der Vergangenheit wurden viele Moore entwässert und trockengelegt. So auch im größten Hochmoor Niederösterreichs, dem Schremser Hochmoor. Heute stehen die Überreste des ursprünglich 300 Hektar großen Moores unter Naturschutz, sind Natura 2000-Schutzgebiet, beherbergen einen Naturpark und ein Ramsar-Feuchtschutzgebiet.
Mit Lärche gegen die Entwässerung
Moore sind reich an Torf, der insbesondere wegen seines hohen Brennwertes als Heizmaterial für Haushalte und Betriebe diente, aber auch im Gartenbau seine Anwendung findet und fand. Um den Torf nutzen zu können, musste das gespeicherte Wasser mittels Entwässerungsgräben abgeleitet werden. Noch heute sind diese Gräben Grund für die Vertrocknung und anhaltende Entwässerung der Moore.
Mit Spundwänden aus Lärchenholz, die in diese Entwässerungsgräben eingeschlagen werden, soll das Wasser aufgestaut und das Gebiet wieder vernässt werden. Dadurch kann das natürliche Bodenklima wieder hergestellt werden und die Biodiversität im Moor neuerlich aufblühen.
"Da die Naturzerstörung, der Artenschwund und der Klimawandel voranschreiten und Moore als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum, mit ihren seltenen Bewohnern, still und unbemerkt schwinden, ist es mir ein besonderes Anliegen gerade hier etwas bewirken zu können, um diesem Trend entgegenzuwirken", erklärt "UnterWasserReich" Geschäftsführer Thomas Kainz gegenüber "Heute".
Deshalb ist ein neues großes Projekt mit dem Namen "Moor-Renaturierung im Schremser Hochmoor" in den Startlöchern. Die Koordination, Vorbereitung und Einreichung erfolgte durch das "UnterWasserReich" und soll gemeinsam mit regionalen Akteuren in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Es ist Teil eines österreichweiten Biodiversitätsfondsprojekts, bei dem elf Naturparke 15 Projekte zum Schutz der Biodiversität und Förderung der Lebensraumvernetzung umsetzen.
Projekt durch Gemeinschaft ermöglicht
Damit ein Projekt, wie dieses überhaupt umgesetzt werden kann muss an vielen Stellen geplant, eingereicht und finanziert werden. Die Umsetzung des Projekts wird allem voran durch den Biodiversitätsfonds ermöglicht. Aber auch im Vorfeld konnte das Projekt bereits durch die Region unterstützt werden.
"Insbesondere sind die Gemeinde Schrems, die Stiftung Común und alle Mitglieder des Förderkreises Hochmoor, durch dessen Crowdfunding vorbereitende Tätigkeiten entscheidend gestützt werden konnten, hervorzuheben", verdeutlicht Kainz und meint weiter: "Unser Moorschutzprojekt wird einen weiteren Meilenstein für den Naturpark Hochmoor Schrems und dessen Naturpark- und Ramsarzentrum UnterWasserReich darstellen. Innovativ sollen Biotopschutz, Artenschutz und Klimaschutz vereint und durch Bewusstseinsbildungsmaßnahmen kommuniziert werden".
Dass Projekte wie diese, insbesondere von der regionalen Gemeinschaft auch gestützt und getragen werden, ist nicht immer selbstverständlich. In Schrems weiß man die Bedeutung des gelebten Zusammenhalts durchaus zu schätzen. Das verdeutlicht auch Stiftung Común Vorstand Sebastian Bohrn Mena gegenüber "Heute": "Das zeigt: Die Kraft der Gemeinschaft kann extrem viel bewegen. Jeder Euro, der von Privatpersonen oder Unternehmen in unsere Sammlung eingebracht wird, trägt unmittelbar Früchte – zum Wohle von Menschen, Tieren und Umwelt. Und jeder Quadratmeter, den wir für die Natur jetzt zurückgewinnen, ist auch ein Stück lebenswerte Zukunft für unsere Kinder."
Auf den Punkt gebracht
- In Schrems wird ein wichtiges Moor-Renaturierungsprojekt gestartet, um ausgetrocknete Gebiete zu vernässen und zu renaturieren
- Durch die Wiedervernässung sollen Moore als Wasserspeicher und Lebensraum für gefährdete Arten geschützt und die Biodiversität gefördert werden
- Das Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds und die Unterstützung der regionalen Gemeinschaft ermöglicht