Metaller fallen aus

Start der Herbstlohnrunde – so viel Geld ist heuer drin

Mit der ersten Forderungsübergabe beginnt am 1. Oktober der Kollektivvertrags-Herbst. Um wie viel es geht – und warum Metaller 2024 kein Thema sind.

Team Wirtschaft
Start der Herbstlohnrunde – so viel Geld ist heuer drin
Wolfgang Katzian (67), Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ÖGB
Getty Images / Helmut Graf

Mit dem Tauziehen um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich („Sozialwirtschaft“) beginnt am Dienstag, 1. Oktober, ganz offiziell die heurige Herbstlohnrunde. Um 10 Uhr übergeben in Wien die Gewerkschaften GPA und vida unter Chefverhandlerin Eva Scherz die Forderungen, die erste Gesprächsrunde ist für den 22. Oktober geplant.

Mit so viel können wir rechnen

Basis für die Gehaltsforderungen ist traditionell die sogenannte "rollierende Inflation" (durchschnittliche Teuerungsrate der vergangenen zwölf Monate), auf die Gewerkschaften abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung noch Prozente draufschlagen. Stand August lag sie bei 4,2 Prozent (August 2023: 9,6 Prozent!). Im September dürfte sie auf 4,1 Prozent zurückgehen und bis Jahresende auf 3,8 Prozent sinken.

Das bedeutet: Je später in einer Branche die Verhandlungen beginnen, desto weniger schaut am Ende raus. In seiner Prognose von Juli geht das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo jedenfalls für heuer von einem durchschnittlichen Reallohnplus von 4,2 Prozent aus. Fürs kommende Jahr erwarten die Wirtschaftsforscher dann unterm Strich nur noch +1,25 Prozent.

Handelsgespräche starten am 23. Oktober

Und so geht’s weiter: Am 23. Oktober steigt der Handel mit seinen rund 500.000 Beschäftigten als weitere große Branche ins Geschehen ein. Bereits fixiert sind Gesprächen am 5. und 14. November. Einen offiziellen KV-Starttermin für die rund 53.000 Eisenbahner gibt es noch nicht. Den will die zuständige Gewerkschaft vida gemeinsam mit Infos zu Güterverkehr, Reinigung und Co. bei einer Pressekonferenz am 7. Oktober um 10 Uhr verraten.

Metaller erhalten bis zu 5,1 Prozent mehr

Die Metaller, die ansonsten den KV-Herbst einläuten, fehlen heuer. Hier einigten sich Gewerkschafter und Arbeitgeber 2023 erstmals auf einen zweijährigen Kollektivvertrag, das Tauziehen ums Geld entfällt damit in diesem Jahr. Konkret erhalten die rund 200.000 Beschäftigten in der Metallindustrie mit 1. November wohl um 5,1 Prozent mehr Geld (rollierende Inflation Oktober 2023 bis September 2024 zuzüglich 1 Prozent). Für die fast 100.000 Beschäftigten im Metallgewerbe soll’s mit 1. Jänner 2025 ein Plus von 4,6 Prozent (rollierende Inflation Oktober 2023 bis September 2024 + 0,5 Prozent) geben.

In den vergangenen Monaten bereits ausverhandelt worden sind neue KVs für kleinere Branchen wie zum Beispiel Fleischergewerbe (+5,37 Prozent mit 1. Juli), Bekleidungsindustrie (+5,4 Prozent mit 1. Juli), Futtermittelindustrie (+5,0 Prozent mit 1. August) und Bäckereigewerbe (+4,78 Prozent mit 1. Oktober). Hier sieht man klar: Die von Monat zu Monat sinkende rollierende Inflation wirkt sich klar auf die Höhe der Abschlüsse aus.

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    Courtesy Everett Collection / Everett Collection / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Herbstlohnrunde beginnt nun offiziell mit der Übergabe der Forderungen durch die Gewerkschaften GPA und vida für den privaten Gesundheits- und Sozialbereich
    • Während die Metaller dieses Jahr aufgrund eines bereits bestehenden zweijährigen Kollektivvertrags nicht übers Geld verhandeln müssen, starten die Handelsgespräche am 23 Oktober und die Eisenbahner warten noch auf ihren offiziellen Starttermin
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