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"Star Wars: Squadrons" im Test: Filmreife Solo-Action
Ein Traum für "Star Wars"-Fans wird wahr! Endlich ist es möglich, in moderner Grafik in das Cockpit von X-Wing, TIE-Fighter und Co. zu steigen.
"Star Wars" – das sind Luke und Leia, Wookies und Jawas, Tatooine und Bespin. Und natürlich der Todesstern, imperiale Sternenzerstörer, TIE-Fighter und X-Wings. Besonders die Raumschiffe aus einer weit, weit entfernten Galaxis begeistern mit ihren ikonischen Designs Legionen an Fans. In "Star Wars: Squadrons" können sie in deren Cockpits Platz nehmen. "Heute" hat neben dem Multiplayer auch den Story-Modus getestet.
Zwei Geschwader
Die Handlung der Story spielt nach den Ereignissen von "Star Wars Episode 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Der zweite Todesstern wurde zerstört, Darth Vader und der Imperator sind tot. Die Neue Republik muss sich aber nach wie vor mit den Resten des Imperiums herumschlagen. Im Zentrum der 14 Missionen steht Projekt Starhawk, ein Sternenschiffprojekt, das für die Republik von entscheidender Bedeutung ist und durch das Imperium vernichtet werden soll. In gewisser Weise sabotiert man sich laufend selbst, denn man schlüpft abwechselnd in die Haut von Piloten auf beiden Seiten.
Man übernimmt nämlich zwei Rollen und ist einerseits Lindon Javes, Commander der Vanguard-Staffel der Neuen Republik, und andererseits Terisa Kerill, Commander der Titan-Staffel des Galaktischen Imperiums, unterstellt. Somit kommt es mehr als einmal vor, dass man eine Mission auf Seiten einer Fraktion spielt und sich anschließend auf der anderen Seite mit den Konsequenzen befassen muss.
Filmreif
Was in der etwa acht bis zehn Stunden langen Story geboten wird, ist einfach filmreif. Man fliegt in ikonischen Raumschiffen durch wunderbar gestaltete Space-Locations, bekämpft bekannte Flotten – allen voran natürlich die Sternenzerstörer – und trifft eine Reihe interessanter Charaktere, deren Geschichten man erfahren kann, aber nicht muss. Die Missionen sind zumeist vollgepackt mit Action, beginnen aber zumeist ruhig, man kann also die Atmosphäre voll auskosten.
Dazu tragen vor allem auch die wunderbar detailgetreuen Cockpits der acht verschiedenen Schiffe bei. Alle wichtigen Anzeigen – von Munition bis hin zum Status der Schilde – sind direkt in die Konsolen eingebaut, was die Immersion enorm verstärkt. Zusätzliche UI-Elemente können sogar deaktiviert werden, um sich noch besser in die Welt von "Star Wars" einfühlen zu können.
Schilde und Triebwerke
Obwohl sich die Missionsziele meistens darauf beschränken, abwechselnd feindliche Fighter und diverse Komponenten größerer Schiffe zu zerstören, ist das alles so toll inszeniert, dass die Eintönigkeit kaum auffällt. Dazu tragen auch die vier verschiedenen Schiffsklassen bei, von denen es je einen Vertreter beim Imperium und bei der Neuen Republik gibt.
Fighter, Interceptor, Bomber und Support gibt es auf beiden Seiten, allerdings mit Eigenheiten, die über bloße kosmetische Unterschiede hinausgehen. So haben der TIE-Fighter, Interceptor und Bomber keine regenerierenden Schilde, aber einen von Haus aus stärkeren Rumpf und mehr Agilität. Zudem unterscheiden sich Primärwaffen, Zusätze, Gegenmaßnahmen, Rümpfe, Schilde und Triebwerke. Allerdings kann nicht frei gewählt werden, mit welchem Schiff man welche Mission fliegt.
Untypisch für EA
"Star Wars: Squadrons" merkt man förmlich an, dass der Launch von "Star Wars Battlefront 2" einst zum Desaster wurde. Das Game strotzte damals nur vor Mikrotransaktionen, kosmetischen Boni und Lootboxen. Das System war dermaßen unfair, dass sogar einige Politiker weltweit laut über ein Verbot von Lootboxen nachdachten. "Squadrons" hätte sich auch dank des Multiplayer-Modus wohl gut für ähnliche Systeme geeignet, sie sind zum Glück aber weit und breit nicht zu finden. Wie bereits bei "Stars Wars Jedi: Fallen Order" bekommt man zum Kaufpreis ein komplettes Spiel.
Zum Abschluss noch ein Tipp: "Star Wars: Squadrons" sollte – wenn möglich mit einer VR-Brille gespielt werden. Auf der PlayStation 4 und dem PC werden die gängigen Headsets unterstützt – und trotz leicht schlechterer Grafik und einer reduzierten Auflösung ist die Immersion ungleich größer als einfach nur vor dem Fernseher. Einziger Wermutstropfen: Die tollen Zwischensequenzen werden einfach in 2D abgespielt, als ob man im Kino sitzen würde.
Fazit
EA kann es doch! Nach "Stars Wars Jedi: Fallen Order" erscheint nun bereits das zweite "Star Wars"-Game mit fairen Spielsystemen und ohne Lootbox-Erpressung der Spieler. Noch dazu ist das Flugsimulations-Gameplay großartig gelungen, die Immersion in der weit, weit entfernte Galaxis ebenso. Ein Muss für "Star Wars"-Fans.