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Star-Anwältin lässt aufhorchen: "Vertraue Justiz nicht"
Im Interview mit der "Krone" ließ Star-Anwältin Astrid Wagner ihre Beziehung zum verurteilten Serienmörder Jack Unterweger Revue passieren.
Als junge Juristin bei der Mietervereinigung in Graz kam Astrid Wagner, heute prominente Rechtsanwältin, Anfang der 90er mit Jack Unterweger in Kontakt. Unterweger saß wegen Mordverdachts in U-Haft, Wagner – damals Mitte 20 – war überzeugt von seiner Unschuld. Also schrieb sie ihm. Der "Krone" sagte die Rechtsanwältin: "Ich versuchte ihm klarzumachen, dass es ,draußen‘ Menschen gibt, die an seine Schuldlosigkeit glauben".
Der Justiz habe Wagner noch nie vertraut, "und tue das übrigens bis jetzt nicht", verriet die 58-Jährige. Aus dem Briefwechsel mit Unterweger seien rasch persönliche Besuche geworden. "Wir waren zunächst beide verlegen. Aber er schaffte es schnell, zwischen uns eine extreme Vertrautheit zu erzeugen. Er sprach eher wenig über sich, wollte viel mehr über mich erfahren", erzählte Astrid Wagner der "Krone".
Mit zunehmendem Kontakt entwickelte sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. "Meine Familie reagierte darauf verständnisvoll, meine beste Freundin wandte sich von mir ab. Aber ich gewann durch Jack neue Bekannte. Er verband mich mit allen, die zu ihm hielten". Bis zuletzt habe Jack Unterweger auf einen Freispruch gehofft. Astrid Wagner wusste und teilte dem Gericht mit: "Wenn er schuldig gesprochen wird, wird er sich umbringen". So kam es dann auch.