58.000 Euro Schaden
Stanglwirt&Co– Nun muss Zechprellerin Rechnung bezahlen
Eine deutsche Betrügerin prellte mehrere österreichische Luxushotels. Mit einem Trick drückte sie sich vor der Rechnung, nun wurde sie verurteilt.
In Top-Hotels wie dem Fünfsterne-Ressort "Stanglwirt" in Kitzbühel (T.) oder dem Wellness-Hotel "Forsthofgut" in Leogang (Sbg.) machte es sich die 32-jährige Jasmin T. aus Würzburg (Bayern) gemütlich. Die Rechnungen dafür zahlte sie aber nie, wie "Bild" nun berichtet. Immer wieder zeigte sie beim Check-out angebliche Sofortüberweisungen an der Rezeption vor– diese waren ein Fake. Zehn Hotels konnte sie so mutmaßlich übers Ohr hauen. Nun saß die Würzburgerin auf der Anklagebank in Innsbruck (T.).
Schaden von über 58.000 Euro
Rund eineinhalb Monate lief für Jasmin T. angeblich alles wie geschmiert: Sie wohnte in 5-Sterne-Hotels und ließ sich dort verwöhnen. Wenn die Zeit zum Begleichen der Rechnungen gekommen war, zeigte sie stets angeblich erfolgte "Sofortüberweisungen" an der Rezeption vor. Es gab nur ein Problem: Diese Überweisungen wurden nie getätigt. So konnte sie sich immer wieder vor dem Bezahlen drücken.
Zum zweiten Mal hatte sie sich im bekannten Top-Hotel "Stanglwirt" eingemietet, als die Handschellen klickten: Man war der jungen Deutschen auf die Schliche gekommen. Nun saß Jasmin T. wegen mutmaßlichen Betrugs auf der Anklagebank in Innsbruck. Wie die Staatsanwältin während der Verhandlung erklärte, habe der entstandene Schaden über 58.000 Euro betragen. "Sie hat in zehn Hotels und einem Sportgeschäft Leistungen in Anspruch genommen und sich auch noch eine Zahnbehandlung geleistet", erklärt sie.
10-jährigen Sohn alleine gelassen
Vor Gericht zeigte sich die Angeklagte rasch geständig. Wie sie sagt, habe sie angeblich an einer toxischen Beziehung gelitten. Aus Angst, ihren Freund zu verlieren, habe sie sich ein regelrechtes Lügengerüst aufgebaut: Sie erfand eine baldige Erbschaft eines verstorbenen polnischen Onkels und spielte vor, im Reichtum zu leben. Dies wurde durch Luxusurlaube unterstrichen. Im "Stanglwirt" steigen normalerweise Promis wie Arnold Schwarzenegger oder Andreas Gabalier ab. Ihren Sohn (10) ließ die Deutsche zu Hause. "Irgendwann kam ich aus diesem Zirkel nicht mehr raus", erklärte die Angeklagte.
Lange dauerte der Prozess nicht, das Urteil war schnell gefasst: Acht Monate Haft, davon fünf bedingt für die Deutsche. Die ausständigen Rechnungen müssen beglichen werden. Der Spruch ist bereits rechtskräftig.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine deutsche Bäckerei-Verkäuferin, Jasmin T., wurde verurteilt, nachdem sie durch gefälschte Sofortüberweisungen in Luxushotels wie dem "Stanglwirt" und dem "Forsthofgut" über 58.000 Euro Schaden verursacht hatte
- Sie erhielt acht Monate Haft und muss die ausstehenden Rechnungen begleichen