Stadttheater erstrahlt bald in neuem Glanz

Auch während der Präsentation der Zukunftspläne mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) wird im Haus hörbar fleißig weiter gearbeitet, gespachtelt und verputzt. Es ist deutlich merkbar, dass man den Eröffnungstermin am 8. November einhalten möchte.

Ab Herbst 2024 will das Wiener Neustädter Stadttheater mit dem Programm starten. Nun wurde im Beisein von Politik und Medien bei einem Lokalaugenschein präsentiert, wofür das Theater in Zukunft stehen soll. Den Auftakt machte die operative Geschäftsführerin Maria Großbauer und ebnete die Bühne für die Singer-Songwriterin Katharina Schick, die auf einem extra auf die Baustelle transportierten Bösendorfer Flügel den Abend musikalisch umrahmte.

Knapp 15 Millionen investiert

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte die Notwendigkeit der Renovierungsarbeiten, die neben der Sanierung auch eine barrierefreie Gestaltung der Räumlichkeiten umfasst: "Es war für Besucherinnen und Besucher offensichtlich, dass das Stadttheater, das zuletzt in den 1970er-Jahren modernisiert wurde, in die Jahre gekommen war", so die Landeshauptfrau.

Deshalb investieren die Stadt Wiener Neustadt und das Land Niederösterreich gemeinsam 14,5 Millionen Euro in das Kultur-Großprojekt. "Zudem schließt sich das Stadttheater Wiener Neustadt mit dem Landestheater Niederösterreich und der Bühne Baden inhaltlich, organisatorisch, betriebswirtschaftlich und technisch zusammen".

Pünktlich zum Jubiläum

Das Stadttheater Wiener Neustadt ist kulturell ebenso bedeutend, wie historisch. Das Gebäude – eine ehemalige Klosterkirche – wurde Ende des 18. Jahrhunderts umgebaut und 1794 als Stadttheater neu eröffnet. Damit feiert das Theater heuer sein 230-jähriges Jubiläum.

Bürgermeister Klaus Schneeberger weiß um die wichtige Bedeutung dieser Kultureinrichtung für die Stadt: "Unsere kultur-touristische Positionierung, die mit der NÖ Landesausstellung 2019 begonnen hat, wird um eine ganz wesentliche Facette erweitert und abgerundet. Neben den Kasematten und dem Museum St. Peter an der Sperr wird das Stadttheater ab Herbst die dritte Säule sein".

Bei der Pressekonferenz meinte die Landeshauptfrau auch schmunzelnd über die Investitionen von Land und Stadt: "Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wr. Neustadt, ist nicht nur ein treuer, sondern auch ein teurer Freund. Aber hier handelt es sich immer um gut investiertes Geld." Der Bürgermeister betonte: "Es ist wichtig, die Investitionen nicht als Geschenk an die Gemeinde zu sehen, sondern als Auftrag und diese auch nachhaltig zu leben."

Vielfältiges Angebot

Unter den Gästen befanden sich Bösendorfer-Geschäftsführerin Sabine Grubmüller, der Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft, Paul Gessl, der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich, Hermann Dikowitsch, sowie auch Marie Rötzer, künstlerische Leiterin des Landestheater Niederösterreich, Paula Pöll, Programmleiterin des Kino im Kesselhaus, und Frank Druschel, Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchester Niederösterreich – Elemente dieser drei Institutionen werden in Zukunft auch im Stadttheater Wiener Neustadt Teil des Programms sein.

"Ich freue mich, dass das Kino im Kesselhaus bald auch schon im Stadttheater Wiener Neustadt aktuelle Filmhighlights, aber auch wichtige Filmklassiker auf die große Leinwand bringen wird", erklärte Pöll.

Der Stadt-Baudirektor Manfred Korzil betonte bei einer Führung durch die Baustelle die Wichtigkeit von Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit. Einerseits soll es die Möglichkeit geben, größere Sitzgruppen zu entfernen, um Platz für mehrere Rollstuhlfahrerinnen gleichzeitig schaffen zu können. Zudem wurde ein Aufzug installiert, der einen barrierefreien Zugang zum Salon im Obergeschoss ermöglicht. Dadurch können etwa auch Menschen mit Behinderung ohne Einschränkung im neuen Stadttheater arbeiten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit

Im Sinne der Nachhaltigkeit hat man sich entschieden, das Dachwasser zu sammeln und für die Bewässerung im Stadtgebiet zu nutzen. Dafür wurde eigens ein Reservoir im Untergeschoss angelegt. Gärtnereien sollen hier mit Pumpen das Wasser entnehmen und für die Grünflächen im Stadtgebiet nutzen können. "Es ist auch bei solchen Projekten unsere Aufgabe, den nachkommenden Generationen einen Planeten zu überlassen, der lebenswert ist", so Korzil.