Wien

Stadt Wien hilft Wirtschaft mit 23 Millionen Euro

Das vierte Corona-Hilfspaket steht: 19 Millionen Euro werden für die Wirtschaft und 4 Millionen Euro für den Wiener Kongresstourismus bereitgestellt. 

Thomas Peterthalner
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Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP) im Rathaus.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP) im Rathaus.
Denise Auer

"2020 war ein unglaublicher Einschnitt in eine Volkswirtschaft", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP) Mittwoch im Wiener Rathaus. Um die Geschäfte, Firmen und Start-Ups wieder anzukurbeln hat die Stadt nun ein viertes Corona-Hilfspaket geschnürt. Darin enthalten: 23 Millionen Euro für Unternehmen und Kongress-Tourismus. "Jetzt ist es wichtig, gemeinsam mit den Wiener Unternehmern die Wirtschaft in unserer Stadt wieder hochzufahren. Dazu braucht die Wiener Wirtschaft die richtige Begleitung und Unterstützung, die wir in Form neuer Wirtschaftsförderungen zur Verfügung stellen", so Hanke.

Wirtschaft im Keller

Durch die Corona-Krise  und die damit einher gegangenen Maßnahmen sei die Bruttowertschöpfung in Wien im Jahr 2020 um 6,2 Prozent und in Österreich um 6,7 Prozent eingebrochen. "Wien hat hier besser als der Durchschnitt in Österreich abgeschnitten." Doch die Krise sei noch lange nicht vorbei. Der Tourismus in Wien ist durch die hohe Abhängigkeit vom internationalen Städte- und Kongresstourismus besonders stark betroffen, so Hanke. Ebenso Handel, Verkehr, Beherbergung, Gastronomie sowie persönliche Dienstleister (wie Friseurinnen oder Nagelstudios) und die Kultur- und Unterhaltungsbranche.

Hilfe ab dem 1. März

Für 2021 wurde zuletzt eine moderate Erholung der Bruttowertschöpfung von +2,4 Prozent prognostiziert, die aufgrund des Lockdowns im Jänner jedoch vermutlich geringer ausfallen wird. Daher sind weitere Fördermaßnahmen und Unterstützung der öffentlichen Hand dringend notwendig, erklärt der Wirtschaftsstadtrat. Das neue Corona-Hilfspaket der Stadt Wien soll ab 1. März 2021 starten. Es flankiert bestehende Maßnahmen des Bundes wie den Fixkostenzuschuss oder die Kurzarbeit. Ganz besonders im Fokus stehen diesmal Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch die Themenbereiche Geschäftsbelebung und Tourismus.

10 Millionen Euro für EPUs

Ein-Personen-Unternehmen (EPU) seien in ganz Österreich außerordentlich hart von den Auswirkungen der Pandemie getroffen worden. "Unsere rund 65.000 Wiener EPUs sind das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandorts. Ob Handwerker, Gewerbetreibende, Kreative oder Personaltrainer – wir brauchen sie alle, denn sie machen Wien erst so richtig lebenswert", so Hanke. Mit der EPU-Förderung werden Wiener Unternehmern, die Corona-bedingt neue Geschäftsfelder entwickeln oder wesentliche Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen müssen, mit bis zu 7.000 Euro unterstützt. Insgesamt stehen für diesen Fördertopf 10 Millionen Euro bereit. Dieses gänzlich neue Förderprogramm, das auch ein Leitprojekt der rot-pinken Koalition im Wirtschaftsbereich ist, startet am 1. April 2021.

Geschäftsstraßen beleben

Ein weiterer Schwerpunkt aus dem Wiener Regierungsprogramm bis 2025 liegt auf der Belebung der Erdgeschoßzonen und Aktivierung leerstehender Geschäftslokale. "Wir befürchten hier ein Zurückgehen im Einzelhandelsbereich und müssen daher versuchen, unsere Geschäftsstraßen zu beleben", so Hanke. 

Damit es Betrieben leichter fällt, leerstehende Geschäftslokale zu nutzen, werde eine bereits bestehende Förderung deutlich vereinfacht und verbessert, beispielsweise durch Erhöhung der Fördersumme auf bis zu 25.000 Euro pro Projekt. Auch Zwischennutzungen sollen gefördert werden, ein Mietvertrag zumindest über drei Jahre ist ab jetzt nicht mehr notwendig. Das zur Verfügung gestellte Fördergeld wird dafür deutlich aufgestockt, insgesamt sind jetzt 4 Millionen Euro in diesem Topf bei der Wirtschaftsagentur Wien veranschlagt. Die Förderung "Geschäftsbelebung Jetzt" startet am 1. März.

Eine Neuauflage erfahren Förderungen, die bereits im Krisenjahr 2020 Wiener Betrieben und Unternehmern erfolgreich geholfen haben. Beispielsweise der Wettbewerb "Creatives for Vienna II" dessen zweite Auflage in den Startlöchern steht und an die Wiener Kreativszene adressiert ist. Die maximale Fördersumme pro Projekt beträgt 7.000 Euro. Insgesamt stehen eine Million Euro für Projekte aus der Kreativwirtschaft bereit. Start dafür ist laut Hanke ebenfalls der 1. März.  

Am 1. April startet "Innovate4Vienna II". Auch diese Förderung ist eine Neuauflage einer bereits einmal erfolgreich durchgeführten Förderung und unterstützt innovative Projekte von Unternehmen, die aus der Pandemie in die Zukunft weisen. Dafür stehen 4 Millionen Euro zur Förderung bereit.

Kongress-Gäste fehlen besonders

Vor Ausbruch der Pandemie sorgten Kongresse und Firmentagungen in Wien für rund eine Milliarde Wertschöpfung pro Jahr, im langjährigen Vergleich kam jede achte Nächtigung in Wien durch eine Tagung zustande. Im bisherigen Rekordjahr 2018 sicherte Wiens Meeting-Industrie mehr als 21.000 Ganzjahresarbeitsplätze und sorgte österreichweit für ein Steueraufkommen jenseits der 300-Millionen-Euro-Grenze. Kongressgäste sind besonders ausgabefreudig: Während ein durchschnittlicher Gast in Wien pro Tag insgesamt 276 Euro ausgab (Wert 2019), so betrugen ebendiese Ausgaben beim Kongressgast mit 541 Euro pro Tag beinahe das Doppelte, erklärt Hanke. Durch die Pandemie und den damit verbundenen Ausfall von Tagungen entgehen Wien und Österreich derzeit rund 100 Millionen Euro pro Monat an Wertschöpfung und Steuereinnahmen.

Förderung für Firmen-Events

"Kongresse und Firmenveranstaltungen werden nach der Covid-19-Pandemie nicht nur eine wichtige Rolle für die Erholung von Wiens Tourismus spielen, deren Anlaufen soll auch wegen ihrer Rolle als Triebfeder für die Internationalisierung der Stadt und den gesamten Wirtschaftsstandort entsprechend gefördert werden. Aus diesem Grund stellen wir eine zusätzliche Förderung in der Höhe von 4 Millionen Euro zur Verfügung, die nicht nur für die Akquise von großen Verbandskongressen, sondern nun erstmals auch für Firmenveranstaltungen eingesetzt werden kann. Dies ist eine doppelte Wirtschaftsförderung – einerseits für Unternehmenstagungen, und andererseits für Auftragnehmer wie Hotels, Gastronomie und Eventveranstalter", so Hanke. Aktuell laufen seitens WienTourismus mehr als hundert Bewerbungen für internationale Kongresse und Corporate Events mit Teilnehmer-Zahlen verschiedener Größenordnung, die ab der zweiten Jahreshälfte 2021 bis 2030 stattfinden sollen. 

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS