Nahost-Konflikt eskaliert
Staatengruppe fordert jetzt eine dreiwöchige Waffenruhe
Frankreich und die USA haben nach Tagen intensiver Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon eine Waffenruhe vorgeschlagen.
Mit der Forderung nach einer 21-tägigen Waffenruhe in Nahost erhöht eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern den Druck auf Israel und die Hisbollah. Die Kampfpause solle Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Gruppe aus zehn Staaten und der EU.
Eine größere regionale Eskalation sei in niemandes Interesse, weder der Menschen in Israel noch der Menschen im Libanon, heißt es weiter. Diplomatie können keinen Erfolg haben, wenn der Konflikt eskaliere. Man fordere alle Parteien auf, den Vorschlag für eine vorübergehende Waffenruhe zu billigen und einer diplomatischen Vereinbarung somit eine echte Chance zu geben. Die Stellungnahme wurde gemeinsam herausgegeben von den USA, Deutschland, der EU, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar.
Initiative kam von USA und Frankreich
Ihr kollektiver Aufruf geht zurück auf eine Initiative der USA und Frankreich. US-Präsident Joe Biden und der französische Staatschef Emmanuel Macron hatten zuvor in einer gemeinsamen Stellungnahme erklärt, es sei Zeit für eine Vereinbarung an der israelisch-libanesischen Grenze, die Sicherheit garantiere, damit Zivilisten in ihre Häuser zurückkehren könnten.
Angesichts der Kampfhandlungen seit Oktober vergangenen Jahres und insbesondere in den vergangenen zwei Wochen drohe ein viel größerer Konflikt und Schaden für die Zivilbevölkerung. Deshalb habe man an einem gemeinsamen Aufruf zu einer vorübergehenden Waffenruhe gearbeitet.
Warnung vor "ausgewachsener Katastrophe"
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat angesichts der aktuellen Konflikte im Nahen Osten vor einer "ausgewachsenen Katastrophe" gewarnt und dem Libanon die Unterstützung des Iran zugesichert.
"Die Region steht am Rande einer ausgewachsenen Katastrophe. Wenn sie nicht eingedämmt wird, wird die Welt mit katastrophalen Folgen konfrontiert", sagte Araghtschi am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung am Mittwoch. Der Iran werde "dem libanesischen Volk mit allen Mitteln zur Seite stehen", fügte er hinzu.
Auf den Punkt gebracht
- Frankreich und die USA haben eine 21-tägige Waffenruhe im Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon vorgeschlagen, um Raum für diplomatische Lösungen zu schaffen
- Eine Staatengruppe, darunter die USA, Deutschland und wichtige arabische Länder, unterstützt diesen Vorschlag, um eine größere regionale Eskalation zu verhindern und den Zivilisten eine Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen