Kärnten
Sprit geklaut, Auto gerammt– Polizei feuert auf Teenie
In Kärntner lieferte sich ein junger Niederösterreicher eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dabei raste er durch mehrere gesperrte Tunnel.
Es waren Szenen wie aus einem Hollywood-Actionfilm, die sich am frühen Montagnachmittag in Kärnten abgespielt haben. Ein 17-jähriger Niederösterreicher war gemeinsam mit einer 19-jährigen Wienerin und einem 16 Jahre alten Beifahrer, ebenfalls aus Wien, auf der Südautobahn (A2) in Richtung Klagenfurt unterwegs. Gegen 13:50 Uhr machte der Fahrer bei einer Tankstelle nahe Preitenegg Halt, tankte 32 Liter Sprit und machte sich ohne zu bezahlen aus dem Staub.
Wie sich herausstellte, waren auf dem nicht zum Verkehr zugelassenen PKW gestohlene Kennzeichen montiert. Die Polizei startete eine Fahndung, zwischen Wolfsberg und St. Andrä entdeckten zwei Streifen schließlich das flüchtende Fahrzeug. Blaulicht und Anhaltezeichen wurden jedoch ignoriert. Stattdessen drückte der Lenker weiter aufs Gaspedal, durchfuhr den Haberbergtunnel und den Kollmanntunnel, welche durch inzwischen Rotlicht gesperrt waren durch die Rettungsgassen.
Lenker rast auf Polizei zu
Bei der Abfahrt Griffen verließ der Fahrer schließlich die Autobahn, missachtete erneut die Anhalteversuche der Polizei und fuhr mit hohem Tempo auf die Beamten zu. Um den Wagen zum Anhalten zu zwingen feuerte ein Polizist zwei gezielte Schüsse ab. Der Fahrer setzte seine Wahnsinnsfahrt in Richtung Ortsgebiet trotzdem fort, raste in einen Kreisverkehr in Richtung Griffnerberg und krachte auf Höhe des Gemeindeamts bei einem Überholvorgang in ein anderes Fahrzeug.
Beide Autos trugen erhebliche Schäden davon, eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich. Der 17-Jährige Lenker und seine Mitfahrerin aus Wien wurden an Ort und Stelle festgenommen. Der 16-Jährige Beifahrer flüchtete zu Fuß in eine nahegelegene Wohnsiedlung, wurde aber von einem Bewohner angehalten und den Polizisten zur Festnahme übergeben.
Mitfahrerin war Corona positiv
Sowohl der durchgeführte Alkotest als auch ein von einer Amtsärztin veranlasster Drogentest verliefen negativ. Einen Führerschein besaß der Niederösterreicher aber nicht. Ihm konnten im Zuge der Einvernahme zwei Kennzeichendiebstähle, vier Tankbetrügereien sowie ein Automatendiebstahl nachgewiesen werden. Sein Beifahrer soll an einem Kennzeichendiebstahl und dem Automatendiebstahl beteiligt gewesen sein.
Die 19-Jährige klagte auf der Polizeiinspektion plötzlich über starke Kopf- und Rückenschmerzen. Bei einer Untersuchung im Landeskrankenhaus Wolfsberg wurde sie positiv auf das Coronavirus getestet. Außerdem wurden kleine Verletzungen festfestellt, die sie wohl bei dem Autounfall zugezogen hatte. Die beiden Jugendlichen blieben beide unverletzt. Alle drei wurden von der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß angezeigt.