Er versteht einfach nicht, was ich brauche, ärgert sich U. Sie hat es zwischen den Zeilen versucht, direkter und auch vorwurfsvoll. Sie wünscht sich mehr Verbindung und liebevolle Zuwendung von ihrem Mann. Sie will gesehen werden. Als Frau, nicht nur als Mutter und Familienorganisatorin. Bei ihm kommt ihr Bedürfnis jedoch nicht an. Er arbeitet so viel, um ihr ein schönes Leben zu ermöglichen. Sie müsse doch wissen, dass er sie liebt, auch wenn er es nicht ständig sagt.
Auf der Suche nach Antworten stolperte sie über den Klassiker "Fünf Sprachen der Liebe", das simple Erklärstück zur besseren Paar-Kommunikation von US-Pastor Gary Chapman. Der Autor unterscheidet liebeslinguistisch zwischen 1) Lob und Anerkennung, 2) Zweisamkeit, 3) Geschenken, 4) Hilfsbereitschaft und 5) Zärtlichkeit. Während U. also fließend "Zärtlichkeit" spricht, versteht ihr Partner nur Bahnhof. Er drückt seine Gefühle lieber mit Geschenken aus. Jetzt bräuchte es nur noch das richtige "Wörterbuch", doch auch damit wird aus einem Finnen kein Spanier. Die Theorie hinkt, denn nicht jeder ist gleichermaßen sprachbegabt und ohnehin sollten alle fünf Love Languages und mehr in einer guten Beziehung Platz finden. Und manchmal ist auch genug gesagt, dann sollen besser die Körper das Reden übernehmen.
Ich schreibe wöchentlich über das Thema Liebesleben. Was beschäftigt dich derzeit am meisten? Maile mir gerne an: s.kartik@heute.at.