Wien-Wahl
SPÖ räumt bei der Wien-Wahl im Gemeindebau voll ab
Der Gemeindebau ist fest in roter Hand: Hier konnten die Genossen am Sonntag die Absolute holen. Stärker als anderswo war auch die FPÖ.
Eine halbe Million Wiener wohnen in 1.800 Gemeindebauten. Jahrelang galten die geförderten Wohnungen als Battleground zwischen Rote und Blaue. 2020 war das anders: Laut Berechnungen des OGM-Instituts machte gut die Hälfte der Bewohner ein Kreuzerl bei der SPÖ. Die FPÖ und Team Strache konnten im Gemeindebau zwar mehr Wähler überzeugen als im Wien-Schnitt, mit 12 Prozent waren die Blauen aber von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Genossen weit entfernt. Sogar die ÖVP gelang mit 14 Prozent ein besseres Ergebnis.
Genossen im Karl-Wrba-Hof vorne
Besonders überzeugend fanden die Bewohner des Karl-Wrba-Hof in Favoriten Michael Ludwig und sein Team. Hier räumte die SPÖ 60 Prozent der Stimmen ab. 58 Prozent konnten die Genossen am Schöpfwerk (Meidling) holen. Im Karl-Marx-Hof (Döbling) waren es 51 Prozent und 47 Prozent im Rabenhof (Landstraße).
Laut OGM lässt sich das Wahlverhalten im Gemeindebau allerdings nicht unmittelbar messen. Denn während einige große Häuser eigene Wahlsprengel bilden, liegen die meisten Gemeindebauten in "Mischsprengeln" mit privaten oder Genossenschaftswohnungen. Ausstehend sind zudem noch die Briefwähler. Für die Auswertung hat OGM daher die Sprengelergebnisse vom Sonntag um eine Briefwahlschätzung und Informationen über die Wählerstruktur ergänzt, um daraus auf das Wahlergebnis im Gemeindebau zu schließen.