Rassistische Postings
SPÖ-Mann: "Leute reden jetzt noch mehr über den Inder"
"Heute" sprach mit Gurdial Singh Bajwa: Der Politiker über die rassistischen Angriffe gegen ihn, seinen Wehrdienst mit Turban und positives Feedback.
Auf TikTok, Facebook und Co. sorgt derzeit eine rassistische Hetzkampagne gegen den indischstämmigen SPÖ-Politiker Gurdial Singh Bajwa (51) für Aufregung („Heute“ berichtete). Wegen eines Videos und Hass-Postings ermittelt der Staatsschutz.
"Heute" sprach mit dem beliebten Sozialstadtrat, der seit 1991 in Deutsch-Wagram (Gänserndorf) lebt und im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern von Indien nach Österreich gekommen war.
"Schon 2020 Angriffe"
"Schon 2020 bei der Gemeinderatswahl hat es Angriffe gegen meine Person gegeben. Ich wollte die Gruppe zu einem Gespräch einladen, doch sie ist nicht erschienen", so der Politiker. Er sei "ein stolzer Österreicher", aber auch seine Religion ist ihm wichtig: "Ich bin gläubiger Sikh, auch als Sikh getauft worden." Aber: "Der Mensch steht für mich an erster Stelle", als Transportunternehmer habe er Angestellte auch aus Pakistan und Afrika: "Wir sind multikulti."
Landes-SPÖ tritt entschieden gegen rassistische Postings auf
In Österreich ging er zur Schule, leistete hier seinen Wehrdienst ab: "1995 als erster Inder mit Turban. Zwei Jahre hat sich das Ministerium mit der Causa befasst, bis es mir erlaubt wurde, mit Turban anzutreten."
Den örtlichen Sportverein unterstützt er als Sponsor: "Meine zwei Söhne spielen auch." Die Hetze will er ins Positive umkehren: "Eine gute Werbung für mich. Die Leute reden jetzt noch mehr über den Inder."
"Die Partei steht zu mir"
Auch das positive Feedback und die Unterstützung seiner Partei bedeutet dem SPÖ-Stadtrat, der auch als Kandidat bei der Nationalratswahl antritt, viel: "Die Partei steht zu mir, ich erhalte viel Zuspruch, das freut mich sehr."
Auf den Punkt gebracht
- Der indischstämmige SPÖ-Politiker Gurdial Singh Bajwa, der seit 1991 in Deutsch-Wagram lebt, sieht die aktuelle rassistische Hetzkampagne gegen ihn als eine Gelegenheit, mehr Aufmerksamkeit zu erlangen und betont seine multikulturelle Einstellung sowie seinen Stolz auf seine österreichische und religiöse Identität
- Trotz der Angriffe und Hass-Postings, die derzeit vom Staatsschutz untersucht werden, bleibt Bajwa optimistisch und möchte die negative Publicity in positive Werbung für sich umwandeln