Wien-Wahl

SPÖ holt sich Absolute bei Beamten und Pensionisten

Beim Wahlverhalten zeigen sich 2020 überraschend neue Trends, aber auch gleichbleuibende Muster. Entscheidend war, wie Wien wahrgenommen wird.

Rene Findenig
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Wahlberechtigte kommen am Sonntag, 11. Oktober 2020 in Wien zur Stimmabgabe für die Wiener Landtags-und Gemeinderatswahlen.
Wahlberechtigte kommen am Sonntag, 11. Oktober 2020 in Wien zur Stimmabgabe für die Wiener Landtags-und Gemeinderatswahlen.
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Ist Wien lebenswert oder nicht? Die persönliche Antwort auf diese Frage bvestimmte bei der Wien-Wahl 2020 extrem stark, welche partei gewählt wurde. Unter jenen, die eine sinkende Lebensqualität sehen, wählten 28 Prozent FPÖ, 27 Prozent ÖVP und nur 17 Prozent SPÖ. Im Umkehrschluss wählten Wien-Zufriedene die FPÖ nur zu 3 Prozent, hingegen SPÖ zu 48 Prozent, Grüne zu 18Prozent, ÖVP zu 16 Prozent und NEOS zu 9 Prozent. Das zeigt die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung unter 2.074 Wahlberechtigten.

Frauen wählten überdurchschnittlich oft die Grünen und die SPÖ, Männer hingegen die FPÖ. Bei den anderen Parteien hielt sich das Stimmverhalten die Waage. Nach dem Alter konnten SPÖ und ÖVP bei älteren Wählern punkten, gemeinsam kamen sie hier auf über drei Viertel der Stimmen. Bei den unter 30-Jährigen erreichten die Grünen 27 Prozent. Die NEOS wurden etwas häufiger von Personen unter 44 Jahre gewählt, bei der FPÖ gab es nur geringe Abweichungen.

Noch ausgeprägter sind die Unterschiede nach Alter und Geschlecht. Junge Frauen wählten zu 36 Prozent die Grünen, ältere Männer zu 29 Prozent die ÖVP. Bei der SPÖ gab es unter den Personen ab 60 hingegen kaum Geschlechterunterschiede. Die FPÖ gewann in allen Altersgruppen deutlich mehr Stimmen von Männern.

Unter Arbeitern war bei dieser Wahl die SPÖ mit 37 Prozent stärkste Partei, gefolgt von der FPÖ mit 26 Prozent. Die Liste HC erreichte hier mit 19 Prozent ihr stärkstes Ergebnis. In der deutlich größeren Gruppe der Angestellten kam die SPÖ ebenfalls auf 37 Prozent, dahinter lagen die ÖVP mit 19 Prozent und die Grünen mit 18 Prozent. Die NEOS waren bei Selbständigen mit 13 Prozent stärker, dort war die ÖVP die stärkste Partei mit 30 Prozent. Öffentlich Bedienstete wählten mehrheitlich die SPÖ, auch unter Pensionisten erreichte die Partei eine absolute Mehrheit.

Die Unterscheidung nach formaler Bildung zeigt, dass die SPÖ bei Personen mit Pflichtschul-, Lehr oder BMS-Abschluss am besten abschnitt, sie kam hier jeweils an die 50-Prozent-Marke heran. Die FPÖ war bei Personen mit Pflichtschul- und Lehrabschluss stärker als sonst, die ÖVP bei WählerInnen mit Matura. Unter Personen mit Hochschulabschluss kamen die Grünen auf 25 Prozent.

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