Österreich
Spital lässt Polizei-Offizier nicht zu sterbender Mu...
Dem obersten Schlepperbekämpfer der Republik wurde im Wiener SMZ Süd wegen der anhaltenden Corona-Krise offenbar der Besuch bei seiner sterbenden Mutter verwehrt.
Es gibt nichts Schlimmeres, als einen geliebten Menschen zu verlieren. Ihn wenigsten in den letzten Minuten seines irdischen Lebens begleiten zu können, ist für viele Angehörige ein wichtiger Schritt, um mit dem Tod ihrer Liebsten umgehen zu können. Einem hochrangigen Polizisten und dessen Familie wurde selbst dies nun aber wegen der anhaltenden Corona-Krise offenbar verwehrt.
"Wir durften soeben unsere Mutter und Schwiegermutter nicht beim Sterben begleiten", lässt Polizei-Brigadier Gerald Tatzgern seiner Wut und Frust am Samstagvormittag freien Lauf. Wie der der oberste Schlepper-Bekämpfer im Bundeskriminalamt auf Twitter schreibt, sollen er und weitere Angehörige an einem Zutritt des Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital (SMZ Süd) gehindert worden sein. Dazu postete Tatzgern ein Foto, das ihn an der Absperrung an der Zufahrt des Krankenhauses zeigt.
"Vorfall genau prüfen"
Aktuell sind Besuche in österreichischen Spitälern wegen der Ausbreitung des Coronavirus verboten. Um diese Maßnahme durchzusetzen, werden in allen Häusern Eingangskontrollen durchgeführt. Diese Beschränkung gilt allerdings nicht für Kleinkinder und für Palliativ-Patienten. Beim KFJ – am selben Tag war hier ein Schwerkranker mit dringendem Covid-19-Verdacht eingeliefert worden, der kurz darauf verstarb – ließen die Kontrolleure allerdings nicht einmal Besucher in diesen Ausnahmenfällen passieren.
Der Wiener Krankenanstaltenverbund KAV hat als Betreiber des Spitals auf Tatzgerns Vorfall reagiert. Man wolle die Sachlage "genau prüfen und Konsequenzen daraus ableiten", heißt es in einer Stellungnahme: "Der Vorfall ist nicht zu entschuldigen, wir bitten aber vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse um Verzeihung." Für Tatzgern und seine Familie kommt dies freilich zu spät, die bitteren Tränen sind bereits vergossen.
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