Horror-Urlaub
Spital in Kroatien: "Mama lag Stunden im eigenen Urin"
Sonne und Strand – so hatte sich Familie Idler ihren Kroatien-Trip vorgestellt. Doch daraus wurde nichts: Es kam zu einem Horror-Aufenthalt im Spital.
Kristallklares Wasser, malerische Strände und historische Bauten: Uwe Idler und seine Familie freuten sich auf erholsame Ferien in Omis, einer Stadt im Süden Kroatiens. Doch die Urlaubsfreude wurde schnell getrübt.
Uwe Idler, seine Ex-Freundin und seine Mutter Angelika kamen am 24. Juli in ihrer Unterkunft an: "Wir freuten uns auf unsere Ferien, doch bereits am Anreisetag geschah das schwere Unglück", erzählt der Deutsche, der schon lange in der Schweiz lebt. "Wir verbrachten nach der Anreise noch etwas Zeit im Gemeinschaftsraum. Meine Mutter wollte schlafen gehen, verließ den Raum und stürzte im Außenbereich knapp zwei Meter in ein Loch in die Tiefe."
Mutter stürzt in ein Loch – verletzt
Idler habe direkt reagiert und seiner 55-jährigen Mutter aus dem Graben geholfen. Wie der 33-Jährige berichtet, ist das Licht im Außenbereich der Unterkunft defekt gewesen. Dies habe dazu geführt, dass die 55-Jährige nichts gesehen habe und gestürzt sei. "Meine Mutter stand völlig unter Schock." Laut der Vermieterin seien an der Unfallstelle Geländer geplant und bereits bestellt worden, aber noch nicht angekommen. "Meiner Meinung nach war es grob fahrlässig, die Wohnung in diesem Zustand zu vermieten", sagt der 33-Jährige gegenüber 20 Minuten.
55-Jährige lag mehrere Stunden im Urin
Die Familie eilte zur Vermieterin und bat um Hilfe. Diese habe dann den Notruf kontaktiert. Doch im Krankenhaus habe das eigentliche Drama erst begonnen: Der Deutsche, wohnhaft im Aargau, erhebt nun schwere Vorwürfe: "Meiner Mutter wurde nach Ankunft stundenlang das Urinieren verwehrt, obwohl sie die Krankenpfleger oft genug darauf aufmerksam machte." Erst nach einer Stunde und nach intensiver Diskussion habe man ihr eine Windel angezogen.
Das Pflegepersonal habe zudem seine Mutter verspottet: "Als die Windel voll und das Bett völlig durchnässt war, wurde sie mehrere Stunden im eigenen Urin liegen gelassen." Erst nach mehrfacher Aufforderung habe die Mutter eine neue Windel bekommen. "Beim Windelwechsel gaben sie Kommentare wie 'ihhh' und 'bäähh' von sich und rümpften demonstrativ die Nase. Dieses Verhalten war nicht nur respektlos, sondern auch verletzend und menschenunwürdig."
Schürfungen, Platzwunden und mehrere Knochenbrüche
Die 55-Jährige habe fünf Nächte im Krankenhaus in Split verbracht. Beim Sturz habe sie sich einen Schulterbruch zugezogen, der behandelt worden sei. Anschließend wurde sie mit einem Krankentransport des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) nach Deutschland gefahren. "Nach dem Abtransport meiner Mutter hat sich herausgestellt, dass das Krankenhaus in Split nicht die vollständige Diagnose beim ADAC angegeben hat." Die Platz- und Schürfwunden sowie ein Becken- und ein Hüftbruch seien nicht erwähnt worden. "Die fehlenden Informationen waren wichtig für den Transport", so Idler entrüstet. Ob die Verletzungen im Spital in Split gar nicht entdeckt oder einfach nicht richtig weitergeleitet worden sind, ist unklar.
Idler will rechtlich gegen das Spital vorgehen
Mittlerweile ist der 33-Jährige wieder in der Schweiz. In den nächsten Tagen wird er nach Deutschland reisen, um sich um seine Mutter zu kümmern. Die 55-Jährige sei am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Idler sei noch immer wütend: "Ich habe mir unglaubliche Sorgen gemacht um meine Mutter. Es ist psychisch eine große Belastung für uns." Der Wahlschweizer ist in Kontakt mit seinem Anwalt und will nun rechtlich gegen das Krankenhaus sowie gegen die Unterkunft vorgehen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine Familie aus der Schweiz erlebte in Kroatien einen Horrorurlaub, nachdem die Mutter bei einem Sturz schwer verletzt wurde
- Im Krankenhaus wurde die 55-Jährige laut Aussagen des Sohnes respektlos behandelt und wichtige Verletzungen wurden nicht dokumentiert
- Die Familie plant rechtliche Schritte gegen das Krankenhaus