Welt
Julian Assange in Ecuadors Botschaft ausspioniert
Der Wikileaks-Gründer Julian Assange und seine Besucher wie Ärzte, Anwälte und Journalisten sollen von der ecuadorianischen Botschaft überwacht worden sein.
Julian Assange (48) soll in der ecuadorianischen Botschaft in London, in der er Asyl erhalten hat, intensiv überwacht worden sein. Der NDR erstattete daher schon im November Strafanzeige.
Der Informatiker Andy Müller-Maguhn erklärte beim 36. Chaos Communication Congress, auch 363C genannt, in welchem Ausmaß die Spionage von Assange geschah. Müller-Maguhn dürfte neben Ärzten, Anwälten und Journalisten selbst von den Kameras, Mikrofonen und anderen Überwachungstechniken erfasst worden sein.
Spionage statt Asyl
Assange lebte von 2012 bis 2019 in der ecuadorianischen Botschaft in London. Laut Golem soll er seit 2015 von der spanischen Firma Undercover Global, dessen Chef David Morales eigentlich für die Sicherheit des 48-Jährigen beauftragt war, ausspioniert worden sein.
Schon im September berichtete die spanische Tageszeitung El Pais, dass das Unternehmen ausführliche Aufzeichnungen aus der Botschaft an den US-Geheimdienst CIA übermittelt habe.
Bestechungsgelder?
Laut Müller-Maguhn habe sich Morales allerdings für 200.000 US-Dollar im Monat von den Amerikanern kaufen lassen. Er soll sich auch dafür eingesetzt haben, dass die Videokameras mit Mikrofonen ausgestattet und zusätzliche Wanzen installiert worden sind. Auch Gegenmaßnahmen von Assange sollen von dem Chef der Sicherheitsfirma unterbunden worden sein.
Bei der 363C zeigte Müller-Maguhn in seinem Vortrag geleakte Videoaufnahmen der Überwachungskameras, die Assange rund um die Uhr filmten. Dabei war auch der Informatiker auf den Aufnahmen zu sehen, der seinen guten Bekannten Assange immer wieder besuchte.