Salzburg

Spiegeltrick – so gefährlich ist er in deinem Urlaub

Zeit für Urlaub im Ausland, die Reisesaison hat begonnen. Jetzt häufen sich die Fälle der Spiegeltrick-Bande in Italien. Eine Warnung an die Urlauber.

Rene Findenig
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Ein "Spiegeltrick-Betrüger" - hier auf frischer Tat ertappt.
Ein "Spiegeltrick-Betrüger" - hier auf frischer Tat ertappt.

Immer öfter berichten Touristen aus Österreich, die in Italien ihren Urlaub genießen möchten, von der "Spiegeltrick-Bande". Dieser Betrug ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich. 

So gehen die Verbrecher vor

Für gewöhnlich läuft das Ganze wie folgt ab: Die Verbrecher der Spiegeltrick-Banden warten und erkennen Touristen in ihrem Auto. Auf einer eher schwach befahrenen Straße werfen sie im Vorbeifahren einen Stein auf das Auto oder beschädigen den Spiegel. Anschließend wird mit Überholmanövern versucht, die Urlauber anzuhalten. In nächster Folge eskaliert die Situation rasch: Der Fahrer steigt wutentbrannt aus, brüllt und macht Druck wegen dem vermeintlich "beschädigten" Wagen.

Ein Österreicher fiel Anfang Mai auf den Trick herein und zahlte tatsächlich 100 Euro. Doch er machte auch ein Foto mit seinem Handy von dem Mann, der das "Schadensgeld" forderte.

Ehepaar aus Salzburg

Ein Ehepaar aus Salzburg traf auch auf die Spiegeltrick-Bande. Der Pensionist Hermann Bauer (71) und seine Ehefrau verbrachten einige Tage in Italien, unter anderem im beliebten Tourismus-Ort Caorle, wie das "Jesolo Magazin" berichtet. Als das Ehepaar im Auto Richtung Udine unterwegs war, ging der Ärger los.

Auf der Landstraße "Strada Provinciale" entdeckte Herr Bauer, einen Pkw, der am Straßenrand stand. Er fuhr vorbei und hörte plötzlich einen lauten Knall. Doch bis auf das Geräusch war nichts zu bemerken, der schwere Mercedes, in dem das Ehepaar saß, machte keine Bewegung. Nur Sekunden später sah der Pensionist im Rückspiegel ein Auto, das er schon zuvor gesehen hatte: Mit Lichtsignalen und stetigen Hupen machte der Fahrer des Autos auf sich aufmerksam. Hermann Bauer fuhr rechts ran.

Der Fahrer steigt aus und fordert Geld

Wutentbrannt stieg der Fahrer aus und fing sofort an lauthals auf Italienisch zu schimpfen. Er gab zu verstehen, dass Herr Bauer den Seitenspiegel des Autos beschädigt und heruntergefahren hatte. Immer wieder rief der Mann: "Insurance!" Doch das Ehepaar sah, dass der Seitenspiegel auf dem "beschädigten" Auto noch dran war. 

Markierungen am Auto

Der Salzburger ging dem Betrug nicht auf dem Leim. Er blieb mit seiner Frau im Auto, ging auf keine einzige Forderung von dem ominösen Fahrer ein und fuhr davon. Später entdeckte das Ehepaar einen verdächtigen Strich, eine Art Markierung auf der rechten Seite ihres Wagens. Hermann Bauer kratzte sofort einen Teil der Markierung ab und stellte sie in einem Plastikbeutel sicher.

Unbedingt im Auto bleiben, Euronotrufnummer wählen

Viele Urlauber fielen auf den Spiegeltrick herein und zahlten Geld. Die Tricks wiederholen sich: Täter halten nach Urlauber-Autos Ausschau, bewerfen diese beim Vorbeifahren mit Steinen oder Farbbeutel und drängen einen dann in Rage zum Zahlen. Als Tourist bekommt man schnell Panik, man bezahlt das Geld und lässt sich leichter täuschen. Eine gesunde Portion Skepsis ist angebracht. "Keine Diskussionen, keine Erpressung. Im Auto bleiben und den Euronotrufnummer 112 wählen", rät ÖAMTC-Juristin Christina Holzer-Weiß. Außerdem soll man auf keinen Fall Wertgegenstände oder die Brieftasche offen sichtbar im Auto transportieren.

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