Top-Moderator am Abstellgleis?

Spekulationen rund um ORF-"Wetterfrosch" Marcus Wadsak

Die Postings und kritischen Kommentare von Marcus Wadsak zum Klimawandel stoßen vielen Verantwortlichen im ORF sauer auf, mutmaßen Fans im Netz.

Bernd Watzka
Spekulationen rund um ORF-"Wetterfrosch" Marcus Wadsak
Für den ORF-Meteorologen Marcus Wadsak ist der Klimawandel "menschengemacht".
Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com

Der ORF-Wetterexperte polarisiert wie kaum ein zweiter Moderator des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "Scheiß Lügner", "grüner Verbots-Bobo", "bezahlter Schreiberling verbreitet Weltuntergangsstimmung" und "Sektenführer" waren nur einige der bisherigen Angriffe auf Wadsak im Netz.

Fans in Sorge um Klima-Experten Wadsak

Doch der Journalist und Klima-Buchautor Wadsak hat auch seine Fans. Genau diese befürchten nun, dass der als ORF-Wetterchef bereits abgesetzte "Wetterfrosch" durch seine ausführlichen Kommentare zur Klimakrise einige ORF-Bosse verärgern haben könnte.

Wadsak fehlte bei Hochwasser-Berichten

Trotz der jüngsten Wetterkapriolen war Wadsak in den vergangenen Tagen nicht im ORF-Fernsehen zu sehen. Laut E-Mail-Abwesenheitsnotiz war er in der Zeit des Hochwassers auf Urlaub. Auf X schrieb Wadsak am Dienstag, 17. 9. nach tagelanger Pause allerdings, dass er schon "seit gestern am Arbeiten sei".

Zwei Postings befeuern Abstellgleis-Spekulationen

Zahlreiche, teils wilde Spekulationen, Marcus Wadsak sei wegen seiner kritischen Klimaberichterstattung ORF-intern aufs Abstellgleis befördert worden, heizte der Moderator durch zwei kryptische Postings selbst an:

"Erholung fällt bei solchen Wetterlagen ziemlich flach, auch wenn ich nicht am Schirm sein .... ja, das Wort fällt mir gerade nicht ein ;-)", postete Wadsak laut Standard am Dienstag auf X.

"Verwunderung" über Diensteinteilung

Weiter schrieb er demnach an die Journalistin Euke Frank, die Wadsaks Rückkehr begrüßte: "danke! ja – ich hab mich auch gewundert, warum ich etwa gestern im Dienst nicht besser (anders) eingesetzt wurde." Beide Tweets hat Wadsak inzwischen gelöscht.

"Hervorragendes Team" – auch ohne Wadsak

Der ORF verwies in einer Stellungnahme auf "interne Diensteinteilungen". "Die ORF-Wetter-Redaktion hat in den vergangenen Tagen in den Livestrecken gezeigt, dass sie über ein breit aufgestelltes, hervorragendes Team an Meteorolog:innen verfügt", hieß es.

Diese Hochwasser-Katastrophe wäre ohne menschengemachten Klimawandel nicht möglich.
Marcus Wadsak
ORF-Wettermoderator

Wadsak als Wetter-Chef abgelöst

Fakt ist: Marcus Wadsak wurde im Frühjahr 2024 als langjähriger Leiter der ORF-Wetterredaktion von Daniel Zeinlinger, selbst Meteorologe, abgelöst. Wadsak blieb als Moderator jedoch an Bord.

In den vergangenen Tagen hielt meist Manuel Oberhuber aus der ORF-Wetterredaktion das TV-Publikum übers aktuelle Wettergeschehen am Laufenden. Das ORF-"Klimagewissen" Wadsak blieb unsichtbar.

ORF erwägt Klage gegen beleidigende Vorwürfe

Der ORF erwägt unterdessen Klagen im Zusammenhang mit jüngsten Aussagen des Schweizer Wettexperten Jörg Kachelmann. Der Promi-Meteorologe hatte dem ORF zu Beginn des Unwetters eine Verharmlosung der Ereignisse vorgeworfen.

Kachelmann hat auf X von "VerbrecherInnen" geschrieben. "Wenn Menschen in NÖ sterben, hat sie auch das (sic!) ORF auf dem Gewissen."

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Marcus Wadsak steht wegen seiner Kommentare zum Klimawandel in der Kritik und hat Spekulationen ausgelöst, dass er intern aufs Abstellgleis geschoben wurde
    • Trotz seiner Absetzung als Leiter der Wetterredaktion bleibt er Moderator, während der ORF betont, über ein starkes Team zu verfügen
    bw
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