Wien

Spannungen am Balkan – "Wann hat das ein Ende?"

In der Balkan-Region gibt es nach den vier Kriegen immer noch Spannungen. Könnte der EU-Beitritt von Serbien das Ende für den Hass bedeuten? 

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Bild: Helmut Graf

Anfang der 70er-Jahre hatte ich einen Mitstudenten aus Kroatien. Sein Hass auf die Serben war Dauerthema. Ich sagte ihm immer wieder: Das wird blutig enden! Und so kam es in den 90er-Jahren: die schrecklichen vier Balkankriege mit zahllosen Opfern und Flüchtlingen. Bis heute sind die Wunden nicht wirklich verheilt, wie die gegenwärtigen Spannungen in der Region zeigen. Wann wird es endlich eine für alle friedliche Zukunftslösung geben? Oder bleibt es beim Hass ohne Ende?

Am 6. Dezember des Vorjahres fand in der albanischen Hauptstadt Tirana eine große EU-Konferenz mit den Staaten des Westbalkans statt. Ziel und Zweck war es, diesen Ländern eine klare Vision für eine Zukunft innerhalb der EU zu versichern. Österreich spielt hier seit Langem eine wichtige Rolle der Vermittlung. Die Flüchtlingskrise, der Krieg in der Ukraine und gegenseitige Spannungen haben dieses Projekt seit Jahren verzögert. Die EU entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensprojekt, zuerst zwischen den Erzfeinden Deutschland und Frankreich. Der Hass zwischen den beiden hat ein Ende gefunden. Warum sollte dasselbe nicht auch am Balkan möglich sein? Es wäre ein Sieg für alle!

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS