Wien

Spaltung, Sperren und Verbote vor Corona-Demo in Wien

Die Corona-Demos am 11. Dezember steht unter turbulenten Vorzeichen. Einige Versammlungen wurden verboten, einige Rädelsführer distanzierten sich.

Leo Stempfl
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Der größte Teil will sich wieder am Heldenplatz treffen.
Der größte Teil will sich wieder am Heldenplatz treffen.
Heute

Wer auf die Website der FPÖ geht, findet dort eine ganzseitige Ankündigung zu einer "Mega-Demo für die Freiheit, gegen Chaos und Zwang, mit Herbert Kickl". Ab 12 Uhr trifft man sich am Heldenplatz, marschiert danach um den Ring. Die FPÖ arbeitet hier mit "diversen Bürgerbewegungen" zusammen, ist im Kleingeduckten zu lesen.

Zwischen eben jenen Bürgerbewegungen geht es nun aber heiß her. Ein nicht unbeträchtlicher Teil davon will die Demonstration am Samstag boykottieren. Grund sind die Gewalteskapaden der vergangenen Veranstaltungen. Polizisten wurden mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen, dabei sogar zu Boden gestoßen, als Krönung wurden sogar eigene Mitdemonstrierende attackiert.

"Faschist für immer"

Letzterer Vorfall gab offenbar den Ausschlag: Alexander Ehrlich kündigte gegenüber seinen 16.000 Telegram-Followern (Martin Rutter hat etwa 31.000) an, die Demo boykottieren zu wollen. Anlass war, dass eben jene Rechtsextremen, die die Demonstrationszüge regelmäßig anführen, eigene Teilnehmer attackierten (dabei zerstörten sie ein Schild mit "Antifaschist für immer" zufällig so, dass es "Faschist für immer" zeigte). Mittlerweile mobilisiert er aber sehr wohl wieder dort hin, will selbst aber vorerst am Maria-Theresien-Platz Stellung beziehen.

Hie wie da müssen Teilnehmende zueinander zwei Meter Abstand halten und FFP2-Maske tragen, weil nicht alle Personen über einen 2G-Nachweis verfügen werden. Zwei FPÖ-Abgeordnete hielten diese gesetzlichen Vorgaben bei der letzten Demo allerdings nicht ein – und sorgten mit Impfschäden-Sagern auf der Bühne anschließend für helle Aufregung. Mehr dazu hier.

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    Corona-Demo in Wien am 4. Dezember 2021
    Corona-Demo in Wien am 4. Dezember 2021
    Leserreporter Anupam

    1.500 Polizisten, keine Öffis am Ring

    Durch die vielen Aufspaltungen kam es dazu, dass insgesamt 32 Versammlungen bei der Landespolizeidirektion Wien angezeigt, sieben davon untersagt wurden. Die Wiener Polizei holt sich Unterstützung aus den Bundesländern und wird mit rund 1.500 Beamten im Einsatz stehen. Darüber hinaus werden Ordnungsdienst und Objektschutz sowie Kräfte des Verfassungsschutzes und des Landeskriminalamtes vor Ort sein.

    Die Wiener Linien rechnen mit Einschränkungen in der Zeit von 11 bis ungefähr 20 Uhr. Ein Betrieb der Linien U2Z, 2A und 3A ist nicht möglich, die Linien D, 1, 2, 31 und 71 werden kurzgeführt, umgeleitet oder zweigeteilt, weil sie nicht über den Ring fahren werden können. Es wird empfohlen, auf die U-Bahnen auszuweichen.