Wien
SOS Kinderdorf verdoppelt Angebot für Wiener Familien
SOS-Kinderdorf betreut in Wien bundesweit die meisten Kinder. Für sie und ihre Familien verdoppelt man ab Herbst die Präventionsarbeit.
Zum 15. Geburtstag kündigt SOS-Kinderdorf in Wien zwei präventive Angeboten an, um zu verhindern, dass Familien zerbrechen und Kinder von ihren Eltern getrennt werden müssen. "In Wien leben 4.000 Kinder in Fremdunterbringung, können also nicht bei ihren Eltern aufwachsen. Das ist österreichweit ein sehr hoher Wert und eindeutig zu viel“, sagt Clemens Klingan, Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf. Die mobile Betreuung von Familien will man verdoppeln und rund 60 Familien im Jahr erreichen. Mit dem "Eltern-Kind-Wohnen" startet im Herbst ein ganz neues Projekt.
Erste Familien ziehen ein
Beim Pilotprojekt "Eltern-Kind-Wohnen" ziehen im Herbst die ersten beiden Familien in eine Wohnung von SOS-Kinderdorf. "Gemeinsam mit den Eltern werden Ziele festgesetzt, die mit Sozialpädagogen und Familienberatern bearbeitet werden. Denn egal was in einer Familie vorgefallen ist, die Eltern bleiben die Eltern und immer ein Teil des Lebens ihrer Kinder. Wir sind überzeugt, dass es in vielen Fällen die Möglichkeit gibt, dass Familien zusammenbleiben können, wenn sie rechtzeitig die richtige Unterstützung bekommen“, erklärt Klingan.
Von Floridsdorf über ganz Wien
Ausgehend von Floridsdorf konnte SOS Kinderdorf seine Arbeit seit 2006 über ganz Wien ausbauen. Zum diesem erfolgreichen Jubiläum gratuliert Jugend-Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos): „Ich freue mich sehr, dass so eine wichtige Institution wie das SOS-Kinderdorf in Wien sein 15-jähriges Bestehen feiert. Das zeigt, dass neben den vielfältigen Angeboten der Stadt, Initiativen wie das SOS-Kinderdorf eine sehr große Bedeutung haben“, so Wiederkehr.
Glückwünsche kommen aus dem Gründungsbezirk von Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ): "Was fast schon zaghaft in Form einer Familie mit 3 Kindern begann, ist über die Jahre zu einer Erfolgsstory geworden, bei der heute eine Vielzahl SOS-Kinderdorf-Familien und Wohngruppen in Mietwohnungen Tür an Tür mit anderen Wiener Familien leben", fasst Papai zusammen.