Multimedia

Sonos Sub Mini im Test – die Bombast-Bass-Box

Sonos setzt weiter auf günstigere Varianten seiner Premium-Audioprodukte. Der neue Sonos Sub Mini zeigt Abstriche – jedoch nur beim Preis, nicht Bass.

Rene Findenig
Sonos Sub Mini im Test – Sonos hat zwar den Subwoofer geschrumpft, klein ist er aber weder in den Maßen, noch beim Klang.
Sonos Sub Mini im Test – Sonos hat zwar den Subwoofer geschrumpft, klein ist er aber weder in den Maßen, noch beim Klang.
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Nach der kleineren und günstigeren Ray-Version (299 Euro) seinen Premium-Soundbars (Beam um 499 Euro und Arc um 999 Euro) legt Audio-Spezialist Sonos nun bei den Subwoofern nach. Bisher setzten Bass-Liebhaber auf den Sonos Sub um 849 Euro, ab 6. Oktober bekommen sie nun mit dem Sub Mini in Schwarz oder Weiß eine Alternative um 499 Euro. Das Mini im Namen sollte man dabei aber nicht allzu ernst nehmen, denn die Bass-Box 23 Zentimeter im Durchmesser, ist 30,5 Zentimeter hoch und kommt auf beachtliche sechs Kilogramm. Doch auch die Leistung muss sich nicht verstecken.

In der Ausnehmung des Subwoofers stehen sich zwei Basstreiber gegenüber, die sich parallel entgegengesetzt bewegen und dadurch den druckvollen Sound aus der Box jagen. Weil das Gehäuse rundherum besonders dick und das Gerät auch besonders schwer ist, kommt es dabei auch in höheren Lautstärken nicht zu Verzerrungen oder Vibrationen, die den Musik-, Film- oder Seriengenuss stören würden. Gekoppelt werden kann der neue Sub Mini nämlich nicht nur mit den Sonos-Soundbars, sondern auch mit vielen Sonos-Lautsprechern wie dem Sonos One. Er übernimmt dabei die tiefen Töne.

Sauberer, klarer Klang mit ordentlich Wumms

Angst davor, dass das Gehäuse den Klang selbst dämpfen könnte (immerhin verbauen viele Hersteller die Basstreiber nach außen statt wie Sonos beim Sub Mini nach innen), muss man nicht haben. Krachender Sound wäre hier das falsche Wort, denn der Klang kommt sauber und sehr klar aus dem Subwoofer, eben nur mit richtig Wumms dahinter. Die Einrichtung selbst, dafür kennt man Sonos, ist kinderleicht. Per Sonos-App wird der Sub Mini, wenn der ans Stromnetz angeschlossen wird, sofort automatisch erkannt, eingerichtet und upgedatet. Der Nutzer muss nur entscheiden, wie er ihn koppeln will.

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    Nach der kleineren und günstigeren Ray-Version (299 Euro) und seinen Premium-Soundbars (Beam um 499 Euro und Arc um 999 Euro) legt Audio-Spezialist Sonos...
    Nach der kleineren und günstigeren Ray-Version (299 Euro) und seinen Premium-Soundbars (Beam um 499 Euro und Arc um 999 Euro) legt Audio-Spezialist Sonos...
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    Exklusivität wird aber auch bei diesem Produkt groß geschrieben, denn, und das ist der Haken, der Sub Mini kann eben nur mit anderen Sonos-Produkten gekoppelt werden. Hier hält der Hersteller sein Universum abgeschlossen, die einen lieben es, die anderen nicht so sehr. Außerdem verzichten Nutzer beim Sub Mini auf Anschlüsse, denn neben dem Stromstecker gibt es nur noch einen LAN-Port. Erwartbar war das allemal, denn Sonos bewirbt den Sub Mini als WLAN-Subwoofer. Auch Bedienelemente beschränken sich auf das Nötigste, außer der Kopplungstaste findet sich nichts am neuen Sub.

    Einfache App-Bedienung und automatische Anpassung

    Egal mit welchem unterstützten Lautsprecher oder mit welcher Soundbar aus dem Sonos-Universum gekoppelt, übernimmt die Box fortan die Bass-Klänge in der Wohnung. Die Bedienung erfolgt gewohnt über die Sonos-App und sogar Trueplay in Verbindung mit Apple-Produkten hat der Sub Mini drauf. Dadurch "misst" der Subwoofer den Raum aus beziehungsweise passt den Klang an die jeweilige Umgebung, in der er aufgestellt wird, an. So muss man auch nicht bei jedem Umstellen an Equalizer-Optionen herumdrehen, denn die automatische Anpassung funktioniert gut und zuverlässig bereits von Werk aus.

    Wer will, kann natürlich auch selbst an den Einstellungen in der Sonos-App spielen und den einen oder anderen Regler rauf- oder runterdrehen. Im Testaufbau musste der Sub Mini schließlich gleich an zwei Fronten ran, einmal in Verbindung mit einem Sonos-One-Stereo-Lautsprecherpaar, einmal an der Seite einer Sonos Beam Soundbar. Beim Aufstellen fiel gleich noch ein Vorteil auf: An der Unterseite der Box gibt es vier Kunststoff-Standfüße, die zwar unspektakulär aussehen, aber Verrutschen verhindern, selbst wenn man versehentlich einmal etwas fester an den Subwoofer anstößt.

    Starker Bass-Klang, der den Rest nicht überdeckt

    In beiden Testfällen, also in Verbindung mit Lautsprecher und Soundbar, ist der Eindruck überwältigend. Der Bass dringt viel betonter aus der Box, als man es zuvor erleben durfte, zudem ist er zwar kräftig, überdeckt die Mitten und Höhen und vor allem Stimmen jedoch nicht. Perfekt beim Lautsprecher-Setup: Da Sonos auch sehr basslastige Sender und Inhalte zum Musik-Streaming anbietet, eignet sich der Subwoofer dazu natürlich perfekt. Das Zusammenspiel ist perfekt abgestimmt, der Bass richtiggehend spürbar, ohne dass man die Lautstärke so hochdrehen müsste, dass die Wände sprichwörtlich wackeln.

    Bei Imagine Dragons "Radioactive" oder Linkin Parks "Papercut" lässt es sich dabei so richtig "abgehen". Bei kristallklarem Klang verstärkt der Sonos Sub Mini das Bass-Erlebnis deutlich und mit einer warmen, harmonisch klingenden Unterstützung. Und auf Unterstützung liegt auch die Betonung, denn in keiner Situation wurde der Bass so dominant, dass der Rest der Details geschluckt wurde. In Sachen Lautsprecher-Kopp gibt es deswegen eine klare Empfehlung, so richtig spielt der Sonos Sub Mini seine Stärken aber erst in Verbindung mit einer Soundbar aus, wie der Test zeigen sollte.

    Bombast-Bass-Box für mittelgroße und kleine Räume

    Bei der neuen Amazon-Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" oder den Marvel-Superhelden-Filmen mit Orchester-Musik ebenso wie Explosions- und Bombast-Effekten fühlt sich der Sub Mini so richtig wohl. Mit geschlossenen Augen könnte man sich da sogar in einem Hightech-Kinosaal wähnen. Trommeln, Explosionen, Motordröhnen, alles was Action- und Fantasy-Inhalte betrifft, verleiht der Sonos Sub Mini eine neue Klang-Qualität. Das Bass-Programm ist grundsolide und kann nur als ausgezeichnet bezeichnet werden. Einzig in Sachen Raumgröße stößt der Sub Mini wohl an seine Grenzen. Womit wir auch die Frage klären können, in welchen Umgebungen sich der Sub Mini eignet.

    Wohnungsbesitzer und -mieter werden mit dem neuen Sonos Sub Mini vollumfänglich glücklich sein, ein 50-Quadratmeter-Raum wird ohne Probleme mit jeder Menge Bass versorgt. Wer aber die Lautstärke noch ein Stück mehr aufdrehen will und dabei noch eine Spur mehr Details mitgeliefert haben möchte, während er Kinosaal-große Räume beschallt, der setzt wohl besser auf den größeren und teureren Sonos Sub. Anders als die Sonos Ray ist der Sub Mini aber kein Einsteiger-Gerät, sondern durchaus potent beim Bass-Beschallen in höchster Qualität. Dafür geht auch der Preis in Ordnung. Der Sonos Sub Mini ist eine Bombast-Bass-Box, die ihre klanglichen Stärken in mittelgroßen und kleineren Räumen ausspielen kann.