Multimedia
Sonos Arc im Test: Großes Kino für daheim
Mit der Arc hat Sonos eine neue Soundbar im Sortiment, die das eigene Zuhause zum Kinosaal macht. Besseres als den gelieferten Sound mit Dolby Atmos kann man derzeit um einen solchen Preis kaum bekommen.
Mit Sonos Arc löst der Hersteller die bisherigen Produkte Playbar und Playbase ab. Deutlich größer ist mit 114 Zentimetern Länge die neue Arc geraten, in etwa so lang wie ein 55-Zoll-TV-Gerät. In der neuen Größe sind gleich elf Lautsprecher samt Verstärker verbaut, was Dolby Atmos, den Highend-Klang fürs Zuhause, möglich macht. Gesteuert wird die Arc, ebenfalls neu, über S2, die neue App und das neue Betriebssystem für jüngere Sonos-Produkte.
Das Design der Arc ist modern: Der namengebende "Bogen" bezieht sich auf das im Querschnitt gebogene Gehäuse, das Sonos-traditionell hochwertig verarbeitet wurde und so dezent aussieht, dass es sich in jedes Wohnzimmer gut einfügt. Neu kann man nun über die App nicht nur sämtliche Sonos-Lautsprecher in einer Wohnung oder einem Haus koppeln, sondern Räume auch Gruppen zuordnen. Beispiel: Spielte man bisher die Speaker im "Wohnzimmer" und "Arbeitszimmer" separat ab, kann man sie nun zu einer Gruppe zusammenfassen und abspielen lassen, ohne andere Geräte etwa im Schlafzimmer anzusteuern.
Voraussetzung ist ein neues TV-Gerät
Klasse: Dolby Atmos wird dabei nicht nur beim Abspielen von Filmen und Serien, sondern auch von Musik unterstützt – Voraussetzung ist freilich ein entsprechender Anbieter, der diese Sound-Qualität auch liefert. Das Abspielen von Musik offenbart schon die Qualitäten des 899 Euro teuren Geräts. Musik erschallt kristallklar, plötzlich werden Details hörbar, die uns bisher verborgen blieben. Auch die Lautstärke der WLAN-Soundbar ist top und verzerrt selbst bei hoher Lautstärke nicht. Schon bei Musik zeigt sich die Sonos Arc extrem beeindruckend.
Die Einrichtung und der Anschluss der Arc ist wie vom Hersteller gewohnt recht simpel und selbsterklärend. Ein Anschluss führt mit dem mitgelieferten Kabel zur Steckdose, der andere HDMI-Anschluss wird per ebenfalls mitgeliefertem Kabel an den HDMI-Anschluss des TV-Geräts gekoppelt. Für optimale Ausnutzung aller Möglichkeiten der Arc sollte es sich dabei um einen HDMI-eARC-Anschluss handeln, wer jedoch "nur" einen Standard-HDMI-Anschluss hat oder die Arc gar mit dem optischen Adapter mit dem Fernseher verbindet, muss je nach TV-Modell mitunter auf Atmos oder generell auf Dolby-Sound verzichten.
Die Arc ist eine Sound-Bombe
Die Arc kann also ihre wahren Stärken nur dann ausspielen, wenn sie mit einem relativ neuen TV-Gerät gekoppelt wird. Mit diesen beiden Schritten und der Verbindung mit dem WLAN-Netzwerk über die neue Sonos-App ist die Arc auch schon einsatzbereit. Wer will, kann die Arc auch mit den von Sonos produzierten Montageteilen an die Wand hängen, der Platz vor dem TV-Gerät eignet sich aber ebenso gut. Was einigen Nutzern aber fehlen könnte sind weitere HDMI-Anschlüsse, über die die Arc nicht verfügt. Das soll der einfachen Inbetriebnahme geschuldet sein. Einzig ein Ethernet-Anschluss ist noch verfügbar.
Praktisches Detail: Die Soundbar verfügt über einen Infrarotempfänger, womit die Standard-TV-Fernbedienung zur Lautstärke-Regelung der Arc verwendet werden kann, auch wenn der Fernseher gerade nicht läuft. Doch nun zur eigentlichen Stärke der Arc, dem Film- und Serien-Streaming. Die Arc ist eine Sound-Bombe, wenn das Setup und der Inhalt stimmt. Fliegt am TV ein Helikopter über den Schirm, wummert es über dem Kopf, als ob man gleich den Windstoß des Rotors spürt. Explodiert ein Auto, kann der Knall fast punktgenau im Raum geortet werden.
Ein "Nachtmodus" für die Nachbarn
Schon die automatischen Einstellungen lassen keine Wünsche offen, über die App kann aber noch zusätzlich feinjustiert werden. So kann man bestimmen, dass Stimmen besser ausgegeben werden oder im "Nachtmodus" der Bass etwas zurückgeschraubt wird, um Frieden mit den Nachbarn zu haben. Wieder dabei ist natürlich auch der Equalizer, der jede Menge Feinabstimmungs-Möglichkeiten für den Sound bietet.
Gesteuert wird die Arc nicht nur über die App, sondern auch mit den Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant sowie Apple Siri. Anders als bei einigen getesteten Lautsprechern hört die Arc dabei auch Befehle ziemlich verlässlich, wenn der TV-Sound gerade sehr laut ist. Geschmackssache ist die Steuerung der Lautstärke per Stimme zumindest für unser Befinden: Bei "lauter" oder "leiser" sind die automatischen Sprünge teils so hoch, dass man doch lieber die Fernbedienung oder die App zu Hilfe nimmt.
Kino-Sound für daheim, wenn alles stimmt
Alles in allem aber ist die Arc auch ohne Feinjustierung ein Soundwunder, das vor allem mit seinem kräftigen Bass und klaren Tönen für ein Kinoerlebnis in den eigenen vier Wänden sorgt. Wem das noch immer nicht genug ist, kann auch Subwoofer und weitere Lautsprecher mit der Arc koppeln. Wer sich genauer mit der Arc beschäftigt, wird zudem allerlei kleine Details entdecken: So lassen sich die LED-Leuchte und die Touch-Bedienfelder für Mikrofon oder Start deaktivieren oder Räume per Trueplay ausmessen, wobei der Sound entsprechend angepasst wird.
Hervorragende Soundqualitäten, beeindruckendes Kinofeeling, einfache Inbetriebnahme und praktische Steuerung. Mit der Arc macht Sonos beinahe alles richtig und liefert perfekten Kino-Sound für die eigenen vier Wände ab. Dazu muss aber auch das TV-Gerät stimmen. Mit älteren Geräten funktioniert die Arc zwar auch super, auf Dolby Atmos muss man dann allerdings verzichten. Auch weitere HDMI-Anschlüsse wären wünschenswert gewesen. Unterstützt das TV-Gerät aber alle Funktionen, dann bekommt man mit der Sonos Arc einen derart bombastischen Sound, dass man den herausragenden Klang nicht mehr missen möchte.