Wetter-Wende in Österreich

"Sommer vorbei" – Experte kündigt Sintflut-Regen an

In der kommenden Woche wird die Wetterlage in Österreich äußerst ungemütlich. Starke Regenfälle läuten das Ende des Sommers ein.

Newsdesk Heute
"Sommer vorbei" – Experte kündigt Sintflut-Regen an
Niederschlag von Donnerstag bis inklusive Sonntag
UBIMET

Während das Wochenende in vielen Teilen Österreichs noch sommerlich warm und trocken verlief, ändert sich die Wetterlage zu Beginn der neuen Woche. Bereits am Montagmorgen herrschte in mehreren Bundesländern Warnstufe Rot. Konkret wird hier vor heftigen Regenfällen gewarnt. "Heute", fragte bei UBIMET-Experte Konstantin Brandes nach:

Wetterumschwung, Temperatursturz: Was ist der Grund für den derzeitigen Wetterwechsel?

Mit heute hat uns eine Kaltfront erreicht, zeitgleich gibt es flächendeckenden Regen durch ein Italientief. Der Septembersommer ist also endgültig vorbei! In den kommenden Tagen herrscht noch ruhiges Herbstwetter, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erreicht uns aber eine weitere markante Kaltfront aus Nordwesten. Gleichzeitig bildet sich wieder ein Tief über Norditalien - die gewohnte gefährliche Mischung bei uns für ergiebige Regenmengen.

Das Tief wird ab Donnerstag langsam nach Osten bzw. Nordosten ziehen, also über die Adria und Slowenien/Kroatien Richtung Ungarn und Rumänien. Dabei wird über einige Tage hinweg extrem feuchte Luft nach Österreich gelenkt, die hier regelrecht ausgepresst wird. Solche Wetterlagen (Stichwort 5b-Tief) sind typisch für den Herbst, wenn kalte Luft über das noch sehr warme Mittelmeer zieht und so das Tief mit extra Feuchtigkeit versorgt. Erst zum Wochenwechsel hinzieht das Tief wahrscheinlich nach Polen und verliert an Einfluss auf unser Wetter.

Wieviel Regen kommt – und wo wird am meisten fallen?

Bis heute Nachmittag kommen jetzt noch vor allem im Osten und Südosten 5-15 l/m² hinzu, dann beruhigt sich das Wetter deutlich. Bis Mittwoch gibt es ruhiges Wetter ohne nennenswerte Regenmengen.

In der Nacht auf Donnerstag beginnt es im Großteil des Landes zu regnen, der Regen hält auch am Donnerstag an. Die größten Mengen sind dabei v.a. in Kärnten sowie den angrenzenden Regionen in Tirol, Salzburg und der Steiermark zu erwarten. Am Freitag konzentriert sich der Regen dann auf die zentrale und östliche Alpennordseite sowie generell die Osthälfte des Landes. Am Samstag gibt es dann an der gesamten Alpennordseite von Tirol ostwärts sowie auch im angrenzenden Flachland OÖ und NÖ ergiebigen Regen, der sich am Sonntag langsam nach Osten verlagert.

Die größten Regenmengen kommen aus heutiger Sicht in den östlichen Nordalpen vom Karwendel über das Salzkammergut bis zum Wienerwald zusammen, hier sind durchaus 150-200 l/m² innerhalb von 4 Tagen möglich. Manche Modelle deuten sogar Mengen von rund 250 l/m² vom Mariazellerland bis zum Wienerwald an. Doch auch vom Waldviertel über das östliche Flachland inkl. Wien bis zum Wechsel sind Regenmengen zwischen 100 und 150 l/m², lokal an die 200 l/m² in Reichweite. Deutlich geringere Mengen kommen ganz im Westen (Vorarlberg + Tirol westlich von Innsbruck) sowie von Osttirol bis ins Südburgenland zusammen.

Um solche Mengen besser einschätzen zu können: In Wien fallen in einem durchschnittlichen gesamten (!) September rund 65 l/m² Regen, in Mariazell 120 l/m² und selbst in Bad Aussee "nur" 140 l/m². Wir sprechen hier also potenziell von der doppelten Gesamtmonatsmenge in wenigen Tagen!

Durch die Wetterlage drohen auch Überschwemmungen. Wo genau kann es brenzlig werden – und wann?

Aufgrund der feuchten Vorgeschichte mit dem Regen gestern/heute drohen in den Gebieten mit den größten Mengen Überflutungen und im Bergland Muren. Auch die Zuflüsse zur Donau dürften deutlich anschwellen. "Glücklicherweise" pendelt die Schneefallgrenze die meiste Zeit über zwischen 1000 und 1500 m, d.h. ein Großteil des Niederschlags wird im Gebirge als Schnee gebunden und fließt erst nächste Woche mit Verzögerung ab.

Ist Schnee ein Thema heute, wenn ja - wo?

Ja, in den westlichen Nordalpen schneit es aktuell schon bis auf rund 2800 m hinab. Anbei ein Foto der derzeitigen Schneelage:

Blick auf das Tisenjoch
Blick auf das Tisenjoch
foto-webcam.eu

Wie wird das Wetter in Österreich in den kommenden Tagen?

Am Dienstag überwiegen an der Alpennordseite die Wolken und in der ersten Tageshälfte fällt noch schauerartiger Regen, am Nachmittag klingen die Schauer ab. Im Osten scheint zeitweise die Sonne, vereinzelt ziehen mit lebhaftem West- bis Nordwestwind aber auch dort kurze Schauer durch. Am Alpenostrand ist dabei lokal mit kräftigen bis stürmischen Böen zu rechnen, häufig sonnig wird es mit Nordföhn im Süden. Die Temperaturen steigen auf 17 bis 25 Grad, mit den höheren Werten im Osten und Südosten.

Der Mittwoch beginnt meist trocken und von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins östliche Flachland häufig sonnig. Tagsüber gewinnen die Wolken aus Westen die Oberhand und im Bergland gehen Regenschauer nieder, von Vorarlberg bis nach Oberösterreich beginnt es ab Mittag immer häufiger zu regnen. Bis zum Abend noch freundlich bleibt es vom Weinviertel bis ins Südburgenland. Bei schwachem bis mäßigem Südwestwind werden von West nach Ost 16 bis 25 Grad erreicht.

Am Donnerstag regnet es von der Früh weg häufig und gebietsweise kräftig, die größten Regenmengen sind in Kärnten sowie in den Salzburger Gebirgsgauen zu erwarten. An der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze auf 1400 bis 1000 m ab, im Süden schwankt sie je nach Intensität zwischen 1200 und 1700 m. Sonnige Auflockerungen bleiben allgemein die Ausnahme und bei lebhaftem Westwind liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 7 und 17 Grad.

Auch der Freitag zeigt sich von seiner trüben und häufig nassen, in höheren Lagen sogar frühwinterlichen Seite. Besonders im östlichen Bergland schneit es zeitweise bis auf etwa 900 m herab, im Westen pendelt die Schneefallgrenze zwischen 1000 und 1400 m. Im Süden trocknet es am Nachmittag ab, die Sonne zeigt sich aber kaum. Der Nordwestwind frischt kräftig bis stürmisch auf und mit nur noch 4 bis 13 Grad kühlt es weiter ab.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • In Österreich steht ein markanter Wetterumschwung bevor, der das Ende des Sommers einläutet und starke Regenfälle mit sich bringt
    • Besonders betroffen sind die östlichen Nordalpen und mehrere Bundesländer, wo Warnstufe Rot ausgerufen wurde und Regenmengen von bis zu 200 l/m² erwartet werden, was zu Überschwemmungen und Muren führen kann
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen