Oberösterreich
Sozialmärkte – "Immer mehr Teilzeitkräfte als Kunden"
Immer mehr Menschen sind gezwungen, das Angebot des Sozial-Markts in Linz anzunehmen. Vor allem Alleinerziehende und Pensionisten trifft es hart.
Rund 300 Menschen kommen pro Tag, um im Sozial-Markt in der Wiener Straße in Linz einzukaufen. Das Geld reicht einfach nicht mehr, um in normalen Märken einkaufen zu können. 150 Personen nutzen zusätzlich das Angebot, dort zu essen. 50 Cent bezahlt der Kunde für ein ganzes Menü, erzählt Geschäftsführer Manfred Kiesenhofer gegenüber "Heute".
Kunden-Anzahl massiv gestiegen
Seit Beginn der Pandemie sei die Anzahl der Kunden "ganz massiv" angstiegen, so Kiesenhofer. Aber auch der Ukrainekrieg und die Teuerungen treiben Höhe der Kundschaft in die Höhe. 10 neue Zugangspässe werden pro Tag ausgestellt. Und seit Beginn des Ukrainekriegs hat der Sozial-Markt 1.000 Ukrainer neu registriert.
Besonders betroffen seien vor allem junge Menschen und alleinerziehende Mütter. Sie arbeiten zwar 20 oder 25 Stunden in der Woche, das Geld reiche aber nicht aus. Aber auch Pensionisten und Asylwerber bräuchten dringend diese Unterstützung.
Aus Gesprächen mit Kunden wisse Kiesenhofer, das Geld werde immer knapper. Ging sich früher ein Urlaub aus, sei das heute nicht mehr drinnen. "Die Menschen sparen dann bei den Lebensmitteln."
Für eine Einkaufsberechtigung orientiert sich Soma Linz am jeweiligen Ausgleichszulagerichtsatz. Dieser beträgt derzeit:
In Österreich gibt es rund 40 Sozial-Märkte. Die Märkte beziehen weder Spenden noch Geld vom Staat. Sie finanzieren sich rein über die Einnahme der verkauften Waren, die sie so zu einem Symbolpreis verkaufen. Den Markt in Linz gibt es bereits seit 23 Jahren. Die Waren erhalten die Märkte von anderen Geschäften, die diese nicht mehr verkaufen können.