Diese erschütternde Tat bewegt das ganze Land. Eine Kindergarten-Assistentin (29) soll in Wien-Favoriten am Sonntag um 7.30 Uhr ihren eigenen Sohn (4) erstochen haben, "Heute" berichtete.
Noch ist das Motiv völlig unklar, die Polizei konnte die mutmaßliche Täterin noch nicht befragen, sie soll sich selbst nach der Tat mit dem Messer verletzt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die renommierte Psychiaterin Sigrun Roßmanith versucht die Extremsituation zu beschreiben: "Hintergrund kann eine psychische Krankheit sein, bei der man die Realität verzerrt und unter Wahrnehmung von Stimmen handelt."
Die Expertin weiter: "Es könnte das Doppelgänger-Syndrom sein, bei dem die Mutter ihr Kind tötet und glaubt, dadurch zum echten Kind zu gelangen. Diese sogenannte 'Capgras Psychose' ist äußerst selten. Die Person fällt im Alltag sonst gar nicht besonders auf."
Andere Theorie: Die Mutter leidet unter einer wahnhaften Depression, "sie glaubt fest daran, dass alles im Leben schlecht wird – mit der Tat will man das Kind und sich selbst daraus befreien."
Nachbarn und Freunde zeigen sich beim "Heute"-Lokalaugenschein völlig irritiert. Die Verdächtige sei eine liebende und fürsorgliche Mutter gewesen: "In den meisten Fällen sind Menschen, die aus psychischen Motiven heraus töten, äußerst bemüht, sich nichts anmerken zu lassen – viele schaffen das auch", sagt Roßmanith zu "Heute".
Was ist eine psychische Erkrankung und an wen kann ich mich wenden, wenn ich psychische Probleme habe? Diese und ähnliche Fragen werden auf der Webseite der Stadt Wien geklärt und Informationen rund um psychische Belastungen und Erkrankungen zur Verfügung gestellt: https://psychische-hilfe.wien.gv.at/
Wobei die Expertin auch sagt: "Nur ein kleiner Teil der psychisch Kranken wird tätlich. Der Großteil wird behandelt und ist eher Opfer als Täter. Aber: Wenn sie Gewalt anwenden, ist es häufiger schwere Gewalt."
Und weiter: "Mütter, die Kinder töten, treten erst mit der Tat in Erscheinung. Frauen sind Beziehungstäter."