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Sohn (20) tötete Vater mit 34 Stichen – Freispruch

In einem aufsehenerregenden Prozess wurde Alex Pompa freigesprochen. Er hatte seinen gewalttätigen Vater getötet, um seine Mutter zu beschützen.

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Statt 14 Jahren Haft setzte es vor Gericht einen Freispruch.
Statt 14 Jahren Haft setzte es vor Gericht einen Freispruch.
Getty Images/iStockphoto

Ein Gericht in Norditalien hat einen jungen Mann freigesprochen, der seinen Vater Ende April vergangenen Jahres mit 34 Messerstichen getötet hatte. Der 20-jährige Alex Pompa habe dem Schwurgericht zufolge in Notwehr gehandelt, berichteten mehrere Medien am Mittwochabend. Am 30. April soll er bei einem der häufigen Streits seiner Eltern dazwischengegangen sein, um die Mutter Maria Cutoia zu schützen, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb.

Mit insgesamt sechs Küchenmessern habe er den damals 52 Jahre alten Vater Giuseppe tödlich verletzt, der zuvor betrunken herumgetobt hatte. Nach der Tat hatte er laut dem "Corriere della Sera" selbst die Polizei gerufen. Die Mutter sagte später: "Er hätte mich umgebracht. Wenn Alex nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht hier."

14 Jahre Haft gefordert

Wie die "Reppublica" berichtet, hatten die Söhne heimlich mehrere der heftigen Attacken des Vaters aufgenommen. Die Aufnahmen wurden vor Gericht abgespielt. "Ich werde euch alle töten, sie werden euch in einer Grube finden", schrie der Vater. Offenbar war er außerordentlich eifersüchtig und wollte seine Frau bis ins Letzte kontrollieren. Am Tag des tödlichen Zwischenfalls hatte der Vater beobachtet, wie ein Kollege seiner Frau, Kassiererin im Supermarkt, die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Das reichte aus, um ihn ausflippen zu lassen.

Der Staatsanwalt in Turin hatte "Ansa" zufolge 14 Jahre Haft gefordert. Der Vater sei zwar jähzornig und aggressiv gewesen, hätte aber nicht so sterben müssen, begründete er. Das Gericht kam allerdings zum Schluss, Alex’ Handlung am verhängnisvollen Abend seien nicht als Straftat zu werten, und sprach ihn frei.

"Ich möchte nun anfangen zu leben"

In einem Interview mit dem Mailänder "Corriere" vom Donnerstag erklärte der Student aus der Gemeinde Collegno, er habe das alles nie gewollt. "Für mich geht es jetzt darum, anzufangen zu leben", erklärte er weiter. Er erhoffe sich eine Normalität, die er bislang nie erlebt habe. "Für mich ist alles neu. Glück ist ein Gefühl, an das ich mich nicht erinnern kann", sagte er weiter.

Er dankte auch dem Richtergremium: "Ich glaube, sie haben die Hölle verstanden, die ich durchlebt habe." Bekannte von Alex beschreiben ihn als ernsten jungen Mann, der mit seiner Mutter und seinem Bruder Loris eng verbunden sei.

Das Urteil in dem Fall war auch wegen des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am Donnerstag mit Spannung erwartet worden.

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