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Söder gibt im Kampf um Kanzlerkandidatur auf
Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder akzeptiert das Votum des CDU-Vorstandes, das Konkurrent Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten kürte.
Das Duell ist entschieden. Nach einem parteiinternen Votum steht nun fest, dass CDU-Vorsitzender Armin Laschet ins Kanzlerrennen bei der noch im Herbst stattfindenden Bundestagswahl in Deutschland gehen wird. Sein Widersacher, der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), akzeptiert das Votum des Gremiums, das Laschet zum Spitzenkandidat kürte.
"Die Würfel sind gefallen – Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der Union". Mit diesem Satz trat CSU-Parteichef Markus Söder am Dienstagmittag vor die Medien. Damit ist klar: Nicht Markus Söder, sondern der Parteipräsident der CDU, Armin Laschet, wird Kanzlerkandidat der Union und damit potentieller Nachfolger von Angela Merkel.
Volle Unterstützung für Laschet
Er werde Laschet ohne Groll und mit voller Kraft unterstützen, sagte Söder. Nun gehe es darum zusammenzustehen. Söder zieht damit rund zwölf Stunden nach dem Beschluss des CDU-Führungsgremiums seinerseits einen Schlussstrich unter den seit mehr als einer Woche bestehenden Machtkampf mit Laschet um die Kandidatur.
Ob damit aber die kontroverse Debatte um die Kanzlerkandidatur in der CDU/CSU gänzlich beendet ist, bleibt dennoch abzuwarten. Mit Spannung erwartet wird daher insbesondere die Reaktion der CDU/CSU-Fraktion am Nachmittag im Bundestag sowie die Rückmeldungen von der CDU-Basis in den kommenden Tagen. Hier hatte es in den vergangenen Tagen auch grossen Zuspruch für Söder gegeben.
In einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht zum Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten plädiert (77,5 Prozent). Nur 9 stimmten für Söder (22,5 Prozent), 6 enthielten sich.
Erbitterter Kampf hinter den Kulissen
Söder und die CSU hatten die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur erst am Montagnachmittag nach einem einwöchigen nervenaufreibenden Machtkampf in die Hand der CDU gelegt. Dies entscheide die CDU jetzt "souverän", hatte er gesagt. "Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung."
Doch auch aus der CSU kamen am Dienstag bereits kritische Töne. So hinterlasse das Verfahren "durchaus einige Fragezeichen", sagte der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, am Dienstag in Berlin. Es habe aber ein Ergebnis gebracht. "Und mit dem Ergebnis muss man umgehen." Dobrindt sagte voraus, das Verfahren werde zu Diskussionen führen. Man habe aber auch "den gemeinsamen Auftrag dafür, dass wir Prozesse nicht dauerhaft verlängern".
Bei der Bundestagswahl wird Kanzlerin Angela Merkel nach vier Amtszeiten nicht mehr antreten. Deshalb braucht die CDU/CSU nun einen neuen gemeinsamen Spitzenkandidaten. Die CSU ist die nur in Bayern antretende Schwesterpartei von Merkels CDU.