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So wütet das Coronavirus in ganz Europa

Deutschland und Italien verzeichnen neue Höchstwerte bei den täglichen Neuansteckungen, Österreich steht kurz vor dem Lockdown. Die Lage in Europa.

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Transport eines Corona-Infizierten in Neapel. Europaweit steigen die Krankenzahlen.
Transport eines Corona-Infizierten in Neapel. Europaweit steigen die Krankenzahlen.
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Europaweit wurden teils harte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verhängt, sie scheinen ihre Wirkung aber noch nicht entfaltet zu haben. Deutschland und Italien verzeichneten in den letzten Tagen Rekordwerte bei den Neuansteckungen. Eine Übersicht.

Deutschland

Deutschland vermeldete am Freitagmorgen laut Robert-Koch-Institut 23.542 Corona-Neuinfektionen. So hohe Zahlen innerhalb von 24 Stunden wurden noch nie gemeldet. Die 14-Tage-Inzidenz liegt laut aktuellsten Zahlen bei 291. In den Spitälern werden mehr als 3.000 Patienten intensivmedizinisch betreut. Diese Zahl hat sich in den letzten beiden Wochen verdoppelt. Deutschland hat das öffentliche Leben bereits am 2. November weitgehend runtergefahren. Im Freien dürfen sich maximal zehn Leute treffen, die aus höchstens zwei verschiedenen Haushalten kommen. Restaurants, Bars und Clubs müssen schließen. Zudem sind auch alle Freizeit- und Kulturbetriebe wie etwa Opern, Konzerthäuser und Kinos geschlossen. Schulen sollen so lange wie möglich offen bleiben.

Italien

Auch Italien musste diese Woche neue Rekordwerte vermelden. Am Freitag verzeichnete das Land 32.961 neue Ansteckungen in 24 Stunden, erst kürzlich wurde die Schwelle von einer Million bestätigten Fällen überschritten. Die 14-Tage-Inzidenz liegt bei 714. Auch die italienischen Spitäler schlagen wieder Alarm: Im ganzen Land seien die Notfallstationen der Spitäler überfüllt, es fehle an Personal und an Betten. Seit letzter Woche gilt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr. Für besonders gefährdete Gebiete gibt es Teil-Lockdowns. In Regionen mit hoher Risikostufe werden Bars und Restaurants geschlossen und die Wohnung darf nur für den Weg zur Arbeit oder aus medizinischen Gründen verlassen werden.

Frankreich

Frankreich verzeichnete am Donnerstag 34.971 neue Ansteckungen, die 14-Tage-Inzidenz liegt bei 942. Aufgrund der hohen Fallzahl befindet sich das Land im Lockdown: Das Verlassen der eigenen Wohnung ist nur für wenige Zwecke erlaubt, etwa für Einkäufe, Arztbesuche und der Weg zum Arbeitsort. Dazu muss eine Bescheinigung mitgeführt werden. Restaurants, Bars und Clubs sind zu. Zudem sind auch alle Freizeit- und Kulturbetriebe wie etwa Opern, Konzerthäuser und Kinos geschlossen. Schulen sollen so lange wie möglich offen bleiben.

Österreich

Auch Österreich musste diese Woche Rekordzahlen vermelden. Am Freitag waren es 9.643 neue Ansteckungen in 24 Stunden. Die Inzidenz beträgt 839. Ab Dienstag soll ein harter Lockdown gelten. Die Regierung informiert am Samstag über neue Maßnahmen. So sollen die Schulen geschlossen und nur noch absolut notwendige Betreuungsangebote aufrechterhalten werden. Auch alle Geschäfte, welche nicht für die Grundversorgung mit Lebensmitteln unentbehrlich sind, sollen schließen.

Spanien

Spanien verzeichnete in den letzten 24 Stunden 19.069 neue Ansteckungen. Die Inzidenz liegt bei 599. In Spanien wurde am 25. Oktober der Alarmzustand ausgerufen. Damit gilt bis auf Weiteres eine Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 6 Uhr. Zusammenkünfte von mehr als sechs Personen sind nicht erlaubt.

Rest von Europa

Die höchste 14-Tage-Inzidenz hat nach wie vor Andorra (1.401), gefolgt von der Tschechischen Republik und Luxemburg. Auf Platz 4 folgt die Schweiz. Auch in Belgien sieht es trotz harten Maßnahmen nach wie vor schlecht aus, die Inzidenz beträgt 1.228. In Großbritannien wurde am Freitag ein Peak in den Zahlen registriert, der vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Briten kurz bevor strenge Maßnahmen verfügt wurden, noch einmal feiern gingen.

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