Gesundheit

So wirkt die Corona-Impfung auf die Psyche

Neben dem Schutz, kann die Impfung auch psychisch Sicherheit geben und die Häufigkeit von depressiven Zuständen verringern. Das belegt eine US-Studie.

Sabine Primes
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Impfen wirkt. Auch auf die Psyche.
Impfen wirkt. Auch auf die Psyche.
Getty Images

"Covid-19-Vakzine und psychische Belastungen", lautet der Titel der in PLOS One erschienenen Studie von Francisco Perez-Arce und dessen Co-Autoren von der Universität von Südkalifornien (Los Angeles). Es handelt sich um eine Auswertung regelmäßig durchgeführter repräsentativer Erhebungen im Rahmen des Langzeit-Projektes "Understanding America Study"  mit Erwachsenen im Alter über 18 Jahren. Dabei wird auch regelmäßig die psychische Belastung über einen international in der Wissenschaft gebräuchlichen standardisierten Fragebogen erhoben.

"Ab 23. Dezember 2020 wurde bei den Erhebungen auch gefragt, ob die Teilnehmer schon ihre erste Dosis eines Covid-19-Vakzins erhalten hatten", schrieben die Autoren. Man habe bei Daten von 8.003 Personen in den Kategorien "geimpft" bzw. "nicht geimpft" unterschieden. Aufgrund der Prioritätensetzung bzw. anfänglichen Impfstoffknappheit war das mittlere Alter in den beiden Gruppen unterschiedlich: rund 60 Jahre unter den Personen mit zumindest einer Vakzin-Dosis, etwa 47 Jahre unter den noch nicht Geimpften.

Nicht Geimpfte leiden mehr unter psychischen Belastungen

Insgesamt zeigte sich, dass der Anteil der Menschen unter psychischen Belastungen bei den Personen, die zumindest einmal gegen SARS-CoV-2 geimpft wurden, generell niedriger war als bei den nicht Immunisierten. Das könnte mit dem unterschiedlichen Alter zu tun haben, schrieben die Experten. In internationalen Studien hätte sich gezeigt, dass Über-65-Jährige mit den Belastungen durch die Pandemie offenbar besser zurecht kämen als jüngere Altersgruppen.

Durch die wiederholten Befragungen wurde es schließlich möglich, den Verlauf des mentalen Stresszustandes zu messen. Anfang März 2020 war er demnach in beiden Gruppen am höchsten. Das war die Zeit mit dem Aufkommen der Pandemie. Die Stress-Symptomatik blieb dann relativ stabil bis zu den ersten Wochen des Jahres 2021. Die Menschen hatten sich offenbar an die Pandemie adaptiert.

Mit Verfügbarkeit der Impfung entwickelten sich die Kurven aber schließlich auseinander: "Die Berechnungen zeigen im Mittel einen Effekt durch die Vakzine (...) mit einer Reduktion der Häufigkeit zumindest milder depressiver Zustände um einen Prozentpunkt und um minus 0,7 Prozentpunkte bei den schweren Depressionen."

"Die erste Dosis der Covid-19-Vakzine resultierte in statistisch signifikanten Verbesserungen im psychischen Gesundheitszustand über die Verbesserungen hinaus, welche sich bereits nach den höchsten Di-Stress-Werten im Frühjahr 2020 gezeigt hatten."