Wildtiere

So wehren sich Krakenweibchen gegen Belästigung

Nein heißt nein: Das gilt auch im Tierreich – etwa bei weiblichen Kraken. Wer sie zu sehr nervt, muss damit rechnen, abgeschossen zu werden.

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Das Weibchen sagt bei den Oktopussen genau wo es lang geht.
Das Weibchen sagt bei den Oktopussen genau wo es lang geht.
Getty Images/iStockphoto

In Jerveis Bay, einer Krakenmetropole südlich von Sydney, haben Forschende um den Biologen Peter Godfrey-Smith von University of Sydney eine Entdeckung gemacht. Sie beobachteten, wie einige Vertreter der Art Octopus tetricus tetricus immer wieder Sedimente, Tang oder Muschelschalen durch das Wasser schleuderten und dabei auch Artgenossen trafen – und das absichtlich, wie nun klar ist.

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    Der Oktopus, oder Krake zählt zu der Gruppe der achtarmigen Tintenfische. <br>
    Der Oktopus, oder Krake zählt zu der Gruppe der achtarmigen Tintenfische.
    Getty Images/iStockphoto

    Zufall oder Absicht?

    Zwar gab es schon früher Berichte von Kraken, die Dinge "warfen". Allerdings verbuchten Wissenschaftler diese Aktionen bisher ausnahmslos als Zufallstreffer, die passieren, wenn die Kraken Nahrungsreste loswerden oder ihre Behausung säubern wollten. Eine Aufnahme aus dem Jahr 2016 zeigte allerdings, dass ein Weibchen bewusst und absichtlich auf ein Männchen abzielte, welches sich offensichtlich paaren wollte. Nach fünf Treffern verzog sich das Männchen wieder und ließ die "Holde" in Ruhe.

    Ein weiterer Teil der Studie bewies, dass gezielte Würfe wesentlich heftiger ausfielen, als unbeabsichtigte. Zum einen verwendeten die Kraken hier Bodensediment (Gestein) anstatt Muschelschalen als Wurfgeschoß und zum anderen kam der zweite und fünfte Tentakel zum Einsatz. Um ihre Behausung beispielsweise zu Reinigen, nützen sie in der Regel die Fronttentakel.

    Zum Abschuss freigegeben

    Und noch etwas fiel den Forschenden auf: Keiner der attackierten Gegenüber wehrte sich oder warf etwas zurück. Lediglich in einem Fall wechselte der Attackierte die Farbe und feuerte eine Muschel in den Ozean – eventuell um Wut abzulassen, so die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sie hatten sich spontan für die Vorabveröffentlichung entschieden, wie NewScientist.com schreibt. Grund dafür war die Veröffentlichung eines Artikels, der darauf hinwies, dass Eisbären bei der Jagd manchmal Felsen oder Eisbrocken als Waffen einsetzen, indem sie beispielsweise Felsen von Klippen auf Walrosse werfen.