Wetter

So wahrscheinlich ist weiße Weihnacht in deiner Stadt

Die Wahrscheinlichkeit auf weiße Weihnachten liegen heuer je nach Landeshauptstadt zwischen fünf und 60 Prozent.

Leo Stempfl
So sieht grundsätzlich die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten aus – heuer ist die Prognose noch schlechter.
So sieht grundsätzlich die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten aus – heuer ist die Prognose noch schlechter.
UBIMET

Das Wetter in Österreich präsentiert sich derzeit von seiner winterlichen Seite. Am 4. Adventwochenende kann man sich derzeit im gesamten Land auf eine zumindest dünne Schneedecke freuen. Die Ausgangslage für weiße Weihnachten im Flachland ist damit deutlich besser als in anderen Jahren, allerdings setzen die mittelfristigen Modellberechnungen dem Traum eines weißen Weihnachtsfests ein jähes Ende, so die Experten der UBIMET-Unwetterzentrale (www.uwz.at).

Kommende Woche ist in Europa eine grundlegende Umstellung der Großwetterlage in Sicht. Das Islandtief erwacht wieder zum Leben, damit kommt ausgehend von Westeuropa eine westliche Strömung auf, welche zu Wochenbeginn deutlich mildere Luftmassen atlantischen Ursprungs allmählich nach Mitteleuropa lenkt. Zunächst macht sich diese nur im westlichen Bergland bemerkbar, so steigen die Temperaturen am Montag etwa im Hinteren Bregenzerwald bereits auf +10 Grad.

Im Donauraum und im Südosten stellt sich zunächst eine ausgeprägte Inversionswetterlage ein, somit gibt es hier noch bis zumindest Dienstag Dauerfrost. Voraussichtlich ab Donnerstag setzt sich die milde Luft jedoch in abgeschwächter Form auch im Osten durch, damit ist die Schneedecke wohl in nahezu allen Landeshauptstädten genau vor Weihnachten wieder weg, das berüchtigte Weihnachtstauwetter schlägt zu. Eine Ausnahme stellt hier am ehesten Klagenfurt dar, weil es in der dortigen Beckenlage oft zu zähen Inversionen kommt. Für Heiligabend gibt es zwar noch einige Unsicherheiten, die Modelle deuten aber eher auf überdurchschnittliche Temperaturen hin mit Höchstwerten zwischen etwa 4 und 11 Grad.

Die Chancen auf weiße Weihnacht

Mit Stand Mitte Dezember sehen die Wahrscheinlichkeiten für eine Schneedecke am 24. Dezember wie folgt aus:

Wien 10 Prozent, St. Pölten 15 Prozent, Eisenstadt 10 Prozent, Linz 20 Prozent, Graz 10 Prozent, Klagenfurt 60 Prozent, Salzburg 10 Prozent, Innsbruck 15 Prozent, Bregenz 5 Prozent.

In den meisten Landeshauptstädten wird es nach derzeitigem Stand also nicht für weiße Weihnachten reichen, nur in Klagenfurt könnte sich eine dünne Schneedecke bis Heiligabend halten. Sehr gut sind die Chancen dagegen in inneralpinen Tallagen wie im Pinz- und Pongau, in der nördlichen Obersteiermark sowie generell in Lagen ab etwa 1.000 m Seehöhe.

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    Winterlandschaft nach heftigen Schneefällen am Linzer Pöstlingberg, 11. Dezember 2022.
    Winterlandschaft nach heftigen Schneefällen am Linzer Pöstlingberg, 11. Dezember 2022.
    Mike Wolf

    Klimawandel und Weihnachtstauwetter

    Der erste Schnee im Flachland fällt meist schon Ende November oder in der ersten Dezemberhälfte, dennoch gibt es im Flachland meist „grüne Weihnachten“. Neben der generellen Abnahme der Tage mit einer Schneedecke aufgrund des Klimawandels spielt dabei aber auch das sog. Weihnachtstauwetter eine wichtige Rolle. Es handelt sich um eine milde und teils auch nasse Witterungsperiode, bei der atlantische Luftmassen nach Mitteleuropa gelangen. Diese meteorologische Singularität (auch Witterungsregelfall genannt) tritt in Mitteleuropa in etwa sechs bis sieben von zehn Jahren rund um Weihnachten ein.

    Weiße Weihnachten in den Niederungen sind generell selten. Allgemein spielt dabei die Seehöhe eine wichtige Rolle: Ab einer Höhe von etwa 500 m liegt die Wahrscheinlichkeit im Mittel bei 40 Prozent, in 800 m Höhe bei 70 Prozent und ab 1.200 m über 90 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels weiter ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert und der Trend deutet weiter abwärts. Vor allem seit den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen: In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor zehn Jahren weiß, in St. Pölten muss man gar bis in Jahre 2007 zurückblicken. In Innsbruck wurde im Jahr 2017 eine dünne Schneedecke gemeldet, in Klagenfurt gab es vor einem Jahr immerhin 14 cm Altschnee.

    Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Linz 24, in Wien 30 cm, in Eisenstadt 39 cm und in St. Pölten sogar 50 cm der weißen Pracht. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es hingegen im Jahr 1996.

    10-Jährige Wiener haben noch nie Weiße Weihnachten erlebt.
    10-Jährige Wiener haben noch nie Weiße Weihnachten erlebt.
    UBIMET

    Wetterextreme

    Wenn man die Wetterextreme zu Weihnachten betrachtet, stechen besonders die Jahre 1962, 1969 sowie 2013 hervor:

    Die maximale Schneehöhe in einer Landeshauptstadt: 96 cm am Flughafen Innsbruck im Jahre 1962 Die kälteste Weihnachtsnacht: -27,9 Grad in Kitzbühel im 1962 Kältester Tag: Maximal -19.8 Grad in Vils (Tirol) im 1962. Die maximale Schneehöhe in Wien bzw. im Flachland wurde im 1969 verzeichnet mit etwa 30 cm in Wien und 50 cm in St. Pölten. Wärmerekord: Im Jahre 2013 trieb der Föhn die Temperatur in Salzburg auf bis zu 19,1 Grad Auf den Bergen wurden am 25.12.2013 Orkanböen verzeichnet, am Patscherkofel etwa wurden 177 km/h erreicht! Auch in den Tälern war es stürmisch mit bis zu 100 km/h in Innsbruck.

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