ÖFB-Ikone Polster über Tod

"So viel Zeit bleibt nicht mehr" – Toni sagt nun alles

Toni Polster erholt sich von seinem lebensbedrohlichen Magendurchbruch. Im Radio-Interview wird der ehemalige Torjäger nachdenklich.

Sport Heute
"So viel Zeit bleibt nicht mehr" – Toni sagt nun alles
Toni Polster in der Generali Arena, links bei der Pressekonferenz nach seiner Not-Operation.
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Vor dem Jahreswechsel schockte Österreichs Rekord-Teamtorjäger Toni Polster die Fußball-Nation. Anstatt wie angekündigt auf einer Pressekonferenz über die Klage gegen den ÖFB wegen seiner nicht angerechneten Länderspieltore zu sprechen, landete der Wiener in der Notaufnahme.

Diagnose: Magendurchbruch. Polster musste sich einer dreistündigen Notoperation unterziehen. Jetzt spricht er über das einschneidende Erlebnis. Radio-NÖ-Moderatorin Alice Herzog besucht den Regionalliga-Trainer am Sonntagmorgen bei der Wiener Viktoria.

Polster beruhigt seine Fans: "Mir geht es jeden Tag besser. Das Schlimmste ist überstanden. Jetzt muss ich noch warten, bis die Wunden zuheilen." Ein positives Zeichen: Trotz der gelobten, gesünderen Lebensweise grinst die Austria-Ikone: "Ich freu mich schon wieder auf mein erstes Schnitzerl, erstes Cordon Bleu, erste Ripperl. Ein paar Wochen muss ich jetzt schon noch diszipliniert sein."

Polster über den Tod

Polster ist aber nicht immer zum Lachen zumute. Die Ereignisse im Dezember stimmen 59-Jährigen nachdenklich: "Es war ganz eigenartig. Eigentlich war es ohne Vorwarnung. Meine Frau dachte, ich habe einen Herzinfarkt. Ich dachte einfach, ich krieg im Spital ein Pulverl oder eine Spritze, Ich war mördergeschockt. Dann war ich schon im OP, da fühlst du dich natürlich ausgeliefert."

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    Der Viktoria-Coach ist sich seiner Vergänglichkeit bewusst geworden: "Ich war 20 Jahre Profi und hatte nie eine ernsthafte Verletzung. Da hältst du dich ja selber schon für unverwüstlich. Mir kann ja das nicht passieren. Mir ist ja auch gegen die härtesten und unfairsten Verteidiger nichts passiert. So unverwüstlich bin ich dann doch nicht."

    Polster grübelt: "Man ist sich immer mehr bewusst, dass man im letzten Drittel seines Lebens ist und so viel Zeit ja gar nicht mehr bleibt. Umso bewusster und intensiver versucht man zu leben und genießen. Man merkt: Jetzt wird man alt."

    red
    Akt.