Wien
So viel Geld hat die Stadt Wien auf der hohen Kante
Die Stadt hat ein Vermögen von 35,7 Mrd. €, rund 2,2 Mrd. € sind sofort verfügbare liquide Mittel. Das brachte Wien nun ein "Aa1"-Ranking ein.
Die Rating-Agentur Moody's hat der Stadt Wien erneut das Top-Rating "Aa1" ausgestellt. "Grundlage dafür sind die soliden Stadtfinanzen, denn die Stadt Wien verfügt mitunter über ein Vermögen von 35,7 Mrd. Euro und sofort verfügbare liquide Mittel in der Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro (im Prüfzeitraum von Moody's)", heißt es am Montag aus dem Büro des Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ).
Laut Peter Hanke ist dies das Ergebnis einer umsichtigen Finanz- und Investitionspolitik: "Mit diesem ausgezeichneten Rating bestätigt Moody’s den Wiener Weg. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Vorjahr durch die Auswirkungen der Pandemie und des Krieges in Europa ist es 2022 gelungen, Schulden zu tilgen und gleichzeitig dort zu investieren, wo es sinnvoll und notwendig ist", so Hanke.
Rechnungsabschluss 2022 Dienstag und Mittwoch im Gemeinderat
Am 27. und 28. Juni findet im Wiener Gemeinderat die Rechnungsabschlussdebatte statt, Stadtrat Hanke kann in seiner Rede von einem "erfreulichen Ergebnis" berichten, heißt es von der Stadt. Die Stadt Wien und ihre Unternehmen haben im Vorjahr mit 2,8 Milliarden Euro so viel in Wirtschaft, Standort und Infrastruktur investiert wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das sind um 400 Mio. Euro mehr als 2021. Zudem konnten 245 Mio. Euro an Schulden getilgt werden, sodass die Verschuldungsquote 2022 bei moderaten 8,7 Prozent liegt. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung liegt Wien im Bundesländervergleich im Mittelfeld.
Diese Kennzahlen bilden unter anderem die Entscheidungsgrundlage für die internationale Ratingagentur Moody's, die der Stadt Wien zum neunten Mal in Folge das sehr gute Rating "Aa1" verliehen hat.
Bundesländer beharren auf neuem Verteilungsschlüssel
Trotz solider Finanzen stehe Wien – wie alle anderen Bundesländer – vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Denn die Bereiche Pflege, Gesundheit, Soziales und Bildung belasten die Länder massiv und seienmit dem derzeitigen vertikalen Verteilungsschlüssel auf Dauer nicht mehr zu bewältigen, so die Stadt.
Hanke fordert daher erneut einen neuen vertikalen Verteilungsschlüssel zugunsten der Länder und Gemeinden im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen. "Der aktuelle Verteilungsschlüssel spiegelt den Finanzbedarf der Länder nicht wider. Es braucht eine Neuverteilung der Mittel auf 60% Bund, 25% Länder und 15% Gemeinden, nur so können eine nachhaltige Daseinsvorsorge und die notwendigen Investitionen in den Klimaschutz sichergestellt werden", so Hanke.