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400 € Heizkosten! Pensionisten leiden unter Teuerungen
Die Teuerungen treffen Pensionisten besonders hart. "Viele können sich die Jahresabrechnung nicht mehr leisten", heißt es aus der Sozialberatung.
Die explodierenden Energiekosten und Preissteigerungen bei Lebensmitteln gehen derzeit an niemandem spurlos vorüber. Besonders stark von Teuerungen sind Mindestpensionisten und -pensionistinnen betroffen. Das bestätigt Lea Laubenthal, Teamleiterin in der Caritas Sozialberatung in Wien, im Gespräch mit "Heute".
„"Es melden sich vor allem viele Mindestpensionisten und Mindestpensionistinnen bei uns, weil sie sich die Jahresabrechnung nicht mehr leisten können."“
"Die drei häufigsten Anfragen sind bei uns konstant: Miete, Energie, Lebensmittel. Es melden sich vor allem viele Mindestpensionisten und Mindestpensionistinnen bei uns, weil sie sich die Jahresabrechnung nicht mehr leisten können. Und zusätzlich kommt es zu erhöhten Teilbeträgen, die gezahlt werden müssen", erklärt die Sozialberaterin.
Im Video: So geht es Betroffenen mit den Teuerungen
1.000 Euro Pension, 400 Euro Energiekosten
Mindestpensionisten und -pensionistinnen stehen, mit Ausgleichszulage, ungefähr 1.000 Euro im Monat zur Verfügung. Für viele Betroffene ist dies, in Anbetracht der hohen Lebenshaltungskosten, zu wenig. Laubenthal berichtet im Interview von einem Fall, wo die erhöhten Energiekosten ein großes Problem darstellen.
"Bei einer Mindestpensionistin hat sich der Teilbetrag ganz massiv erhöht. Sie wohnt in einer schlecht gedämmten Wohnung, wo sich der Vermieter leider weigert, diese zu sanieren. Sie hat nun eine monatliche Vorschreibung in Höhe von 400 Euro bekommen und kämpft darum, in eine andere Wohnung ziehen zu können. Sie kann sich aber keine Privatmiete leisten. Einem Wohnungswechsel wurde von Wiener Wohnen leider nicht zugestimmt. Die Lage ist ziemlich ernst."
Weitere Gespräche im September
In Anbetracht der Teuerungen fordern Seniorenvertreter eine Pensionserhöhung um 10 Prozent. Sozialminister Johannes Rauch (63) hatte, wie berichtet, von acht bis zehn Prozent Plus gesprochen. Die Forderungen der Pensionisten stoßen bei Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) jedoch auf wenig Verständnis.
"Auf kleine Pensionen mehr als die gesetzlich vorgesehenen 5,8 Prozent draufzulegen, ist in Ordnung. Bei Pensionen von 5.000 Euro und mehr nochmals zehn Prozent zu verlangen, ist aber völlig deplatziert. Damit verprassen wir unnötig Budget, das uns zukünftig fehlen wird", so die ÖVP-Politikerin im Gespräch mit "Heute".
In der zweiten Septemberwoche soll es weitere Gespräche zur Pensions-Erhöhung geben. Diese soll mit 1. Jänner in Kraft treten.