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So spendabel war Didi Mateschitz zu seinen Mitarbeitern
Trotz Milliarden vergaß Didi Mateschitz nie, wo er herkam. Auch das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern war von Loyalität und Großzügigkeit geprägt.
"Mit Dietrich Mateschitz ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer von uns gegangen, sondern auch ein Mensch, der seine Wurzeln, seine Heimat nie vergessen hat. Mit seinem Einsatz und Engagement hat er einer ganzen Region wieder Kraft und Zuversicht gegeben". Mit diesen Worten verabschiedete sich Spielbergs Bürgermeister Manfred Lenger vom Red Bull-Gründer. Er steht stellvertretend für viele, die in ihrem Nachruf die Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit des gebürtigen Mürztalers herausstrichen.
Tatsächlich hat Mateschitz trotz seiner Milliarden nie vergessen, wo er herkam. Besonders gerne hat der 78-Jährige in "seiner" Steiermark investiert. Rund 3.500 Hektar Grund, Restaurants und Hotels, Pferdegestüte ("Trakehner Gestüt Murtal"), die Therme Fohnsdorf, eine Brauerei (das "Thalheimer"), ein "Arboretum" in Zeltweg (eine Sammlung von Bäumen und Sträuchern aus aller Welt) und natürlich der Red Bull Ring gehörten dem Milliardär. Er war Gönner und Partner des Bundesheers bei der "Airpower" Flugshow und beim legendären "Erzbergrodeo".
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Doch nicht nur zu seiner Heimatregion, Loyalität prägte auch Mateschitz' Verhältnis zu seinen Mitarbeitern. Er wusste stets, dass er seinen immensen Erfolg nicht nur einem Kracher(l)-Rezept aus Thailand zu verdanken hat, sondern auch seiner Belegschaft. Im Gegenzug verlangte er Einsatzwillen und Können.
Mehr Geld, zahlreiche Upgrades für Mitarbeiter
Dass er seine Beschäftigten überdurchschnittlich gut bezahlt(e), ist nicht nur ein Gerücht. Nur einmal, nämlich während der Finanzkrise 2008, setzte Mateschitz Gehaltserhöhungen im Konzern aus.
Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, dürfen sich auch sämtliche Angestellte, die direkt bei der Red Bull GmbH beschäftigt sind, über einen Dienstwagen freuen. Mitarbeiter, die nach Österreich ziehen, bekommen einen Mietzuschuss; Langstreckenflüge dürfen in der Businessclass absolviert werden; für die AlphaTauri-Modelinie gibt's starke Rabatte; und für das leibliche Wohl sorgt z.B. am Salzburger Standort Elsbethen der Nobel-Caterer Do & Co.
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Sogar die Mitarbeiter der Schifffahrt am Grundlsee und Toplitzsee erhalten tägliche Jausenpakete und ein Getränkekontingent auf Firmenkosten.
3.000-Euro-Abfederung gegen Teuerung
Bis offenbar kurz vor seinem Tod galt die Sorge Mateschitz' seinen Mitarbeitern. Anders lässt es sich nicht erklären, dass er – obwohl bereits schwer von der Krankheit gezeichnet – eine Teuerungsprämie in der Höhe von 3.000 Euro (steuerfrei) für jeden der mehr als 2.000 Mitarbeiter in Österreich in Auftrag gab. Teilzeitkräfte erhielten einen aliquoten Anteil des Gesamtbetrags.
Wohl ein allerletztes Dankeschön an seine treue Belegschaft. Ein Mitarbeiter gerührt zur "SN": "So war er eben, der Chef."