Ukraine

So sieht Ukrainer nach 4 Monaten in russischer Haft aus

Der ukrainische Kommandeur Mykhailo Dianow war von Mai bis September Kriegsgefangener in Russland. Das erste Bild nach seiner Freilassung schockiert.

Mykhailo Dianow ist ein ehemaliger ukrainischer Kommandeur, der monatelang im Asowstahl-Werk in Mariupol ausgeharrt hatte.
Mykhailo Dianow ist ein ehemaliger ukrainischer Kommandeur, der monatelang im Asowstahl-Werk in Mariupol ausgeharrt hatte.
Teitter

Am Dienstag wurden 215 ukrainische Kämpfer nach vier Monaten in russischer Gefangenschaft freigelassen. Unter ihnen befinden sich mehrere Dutzend Soldaten und fünf Kommandeure, die monatelang in dem von russischen Truppen belagerten Asowstahl-Werk in der Hafenstadt Mariupol ausgeharrt hatten. Einer der fünf hochrangigen freigelassenen Kriegsgefangenen ist der ukrainische Oberfeldwebel der 36. Brigade, Mykhailo Dianow.

Dieses aktuelle Bild von Mykhailo Dianow schockiert: Der ukrainische Oberfeldwebel der 36. Brigade war im Mai in russische Gefangenschaft genommen worden. Am 22. September wurde er freigelassen.
Dieses aktuelle Bild von Mykhailo Dianow schockiert: Der ukrainische Oberfeldwebel der 36. Brigade war im Mai in russische Gefangenschaft genommen worden. Am 22. September wurde er freigelassen.
Twitter

Am Donnerstag veröffentlichte der Journalist des ukrainischen Nachrichtendienstes "VOA News" ein aktuelles Bild von Dianow. Die Aufnahme zeigt den ehemaligen Kämpfer mit nacktem Oberkörper. Das Bild erschüttert: Der Mann ist stark abgemagert, an seinem rechten Arm erkennt man die Folgen einer schweren Verletzung. Auf Twitter zeigte der Reporter der VOA News zum Vergleich ein Bild von Mai, während Mykhailo Dianow noch in Asowstal festsaß. Sein Armbruch war damals mit einem Fixateur behandelt worden. Er trug einen Bart und hatte offenbar etwas mehr Gewicht.

Gefangene brauchen psychologische Behandlung

Nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski seien die Befreiten nun ins Ausland gebracht worden. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass die fünf freigelassenen Asow-Kommandeure bis zum Ende des Krieges unter komfortablen Bedingungen in der Türkei bleiben und ihre Familien sehen können", sagte der ukrainische Regierungschef nach Angaben des Portals "War Ukraine".

Dianow soll allerdings nicht der Einzige sein, der nach seiner Entlassung aus russischer Gefangenschaft Folterspuren aufweist, sagte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. Es gebe Gefangene, deren körperlicher Zustand "mehr oder weniger normal ist, abgesehen von chronischer Unterernährung durch die schlechten Haftbedingungen", sagte er zu ukrainischen Medien. Weitere Einzelheiten zur körperlichen Foltermethode wollte Budanow nicht nennen.

55 Militärs nach Russland zurückgeschickt

Laut dem ukrainischen Innenminister Denys Monastyrsky benötigen alle eingetauschten Ukrainer zudem eine psychologische Behandlung. Bei dem Austausch wurden neben Ukrainern auch zehn Menschen anderer Nationalitäten freigelassen. Sie waren in verschiedenen Einrichtungen in den von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebieten sowie in Russland gefangen gehalten worden.

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    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS

    Nach Russland wurden im Zuge des Austauschs 55 Militärs zurückgeschickt. Zudem wurde der ukrainische Multimillionär Viktor Medwedtschuk nach Russland gebracht. Er gilt als enger Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin und wurde als dessen Mann in der Ukraine betitelt.