Wien
So rettete Bogdan Gestoßenen (57) aus dem Donaukanal
Nach einem Stoß stürzte ein Wiener (57) in der Nacht auf Montag in den Donaukanal. In Todesangst schrie er um Hilfe. Bogdan Cricã wurde zum Retter.
Dramatisch Szenen spielten sich am Montag kurz nach Mitternacht beim Donaukanal höhe Schwedenplatz in der Wiener Innenstadt ab: Wie berichtet, wurde ein Passant von einem Unbekannten in den Donaukanal gestoßen. Der 57-Jährige wurde von der Strömung davon gerissen und drohte zu ertrinken.
"Panische Hilferufe" weckten DDSG-Schiffsmaschinisten
Sein Leben verdankt der Wiener dem DDSG-Schiffsmaschinisten Bogdan Cricã (37) – und dessen guten Ohren: "Ich habe in meiner Kajüte am Schiff geschlafen, wurde kurz nach Mitternacht durch panische Hilferufe geweckt“, schildert Cricã gegenüber "Heute". Der Rumäne ist als Lebensretter ein alter Hase, wusste gleich, was zu tun war. "Ich habe mir eine Rettungsweste geschnappt und geschaut, wo die Rufe herkamen. Kurz darauf sah ich eine Person, die den Donaukanal hinabgetrieben wurde."
Der Schiffsmaschinist kletterte an einer, an der Kanalmauer fixierten Leiter bis zur Wasserkante. Als der Ertrinkende durch die Strömung des Donaukanals vorbei getrieben wurde, konnte Cricã um sein Leben kämpfenden Wiener schließlich fassen und ans sichere Ufer bringen.
Zeugen alarmierten Polizei und Rettung, die den leicht verletzten 57-Jährigen vor Ort versorgten. "Der Mann stand unter Schock, wollte zuerst sogar völlig apathisch von den Sanitätern davongehen", so Polizeisprecher Markus Dittrich zu "Heute".
Opfer: "Ich dachte, dass ich jetzt sterben muss"
Gegenüber der Polizei sagte der Wiener später aus, am Rand des Fußwegs gestanden zu sein, als er plötzlich ins Wasser gestoßen wurde. "Als ich hineinfiel, hatte ich Todesangst. Ich dachte, dass ich jetzt sterben muss", schilderte das Opfer, das von der Strömung ans andere Ufer gezogen wurde.
"Müssen ein, zwei Mal im Monat Menschen aus Kanal retten"
Für Cricã war es nicht das erste Mal, dass er jemanden aus dem Donaukanal rettete: "Das kommt bei uns ein, zwei Mal im Monat vor. Das letzte Mal vor ein paar Wochen. Da war einer jungen Frau ihr Handy ins Wasser gefallen und sie ist hinterher gestürzt. Der Donaukanal ist gefährlich", warnt der erfahrene Matrose gegenüber "Heute".