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So kam Amazon-Angestellter zu über 85.000 Euro

Aufgrund seines Mitarbeiterstatus konnte ein ehemaliger Amazon-Angestellter Bestellungen an sich und seine Bekannten nach Belieben stornieren.

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    Ein ehemaliger Amazon-Angestellter hat sich eine Masche ausgedacht.
    Ein ehemaliger Amazon-Angestellter hat sich eine Masche ausgedacht.
    Reuters

    Der riesige Versandhandel Amazon wird immer wieder Opfer von Scammern und Betrügern, die versuchen, ihr ausgegebenes Geld zurückzuerhalten und Ware gratis geliefert zu bekommen. Meist kommen diese Schwindler aber nicht aus dem Unternehmen selbst. Anders jedoch bei einem Fall in diesem Jahr.

    Wie der Konzern diese Woche mitteilte, verklagt Amazon einen ehemaligen Mitarbeiter wegen Betrugs über rund 100.000 Dollar (85.000 Euro). Zur Klage soll es bereits im Juli 2020 gekommen sein. Der Ex-Mitarbeiter war laut techcrunch.com im Amazon-Verkäufer-Support beschäftigt. Dort half er Drittanbietern dabei, ihre Listings aufzusetzen und ihre Accounts zu verwalten.

    318 Bestellungen storniert

    Laut der Klage soll der ehemalige Mitarbeiter zwischen November 2019 und Februar 2020 seinen Mitarbeiterstatus dazu ausgenutzt haben, sich und Personen aus seinem Umkreis 96.508 Dollar aus Einkäufen zurückzuerstatten. Diese Rückerstattungen wurden jedoch niemals offiziell beantragt oder begründet. Insgesamt gelang es dem Ex-Mitarbeiter auf diese Weise, 318 Bestellungen gratis abzuwickeln.

    Des Weiteren heißt es, der Mann habe unter einem falschen Namen und mit einer fremden Kreditkarte Bestellungen über Amazon getätigt – darunter ein Schrank und weitere Einrichtungsgegenstände. Das FBI ermittelt nun gegen ihn.

    Bereits unter Verdacht

    Der Mann war seit dem 4. März 2019 bei Amazon tätig gewesen. Am 24. März 2020 wurde sein Vertrag gekündigt, nachdem er mehrere Versuche seines Arbeitgebers, ihn aufgrund der betrügerischen Aktivitäten zu kontaktieren, ignoriert hatte.

    Beim ehemaligen Amazon-Angestellten handelt es sich nicht um ein unbeschriebenes Blatt. Das FBI hatte bereits in der Vergangenheit wegen eines sogenannten Free-Riding-Betrugs gegen ihn ermittelt. Dabei werden Aktien gekauft und verkauft, ohne dass der Käufer über die dafür notwendigen Geldbeträge verfügt. So soll er acht Maklergeschäfte um insgesamt rund 695.000 Dollar gebracht haben.

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