Welt
So "grauenhaft" sieht Ex-Präsident Obama jetzt aus
Er ist wieder da, lässig, seinen Nachfolger erwähnt Barack Obama mit keinem Wort. Oder? "War was los, während ich weg war?" sagt er und alle lachen.
Es war sein erster, öffentlicher Auftritt seit dem Amtsantritt von Donald Trump (70). Mit Studenten der Universität Chicago diskutierte Barack Obama (55) über Politik, Gesellschaft, das Leben. Ein Heimspiel. 1985 hatte er nach seinem Studium hier gelebt, für eine gemeinnützige Organisation gearbeitet.
Was auffällt: Grau ist er geworden, ziemlich sogar. Aber er sieht blendend aus, lacht viel, zeigt seine Zähne, zwischendurch aber wirkt er nachdenklich. Er trägt das Übliche, schwarzer Anzug, weißes Hemd, keine Krawatte. Die Erholung mit der Familie in der Karibik und in der Südsee hat sichtlich ihm gut getan.
Einen Schlenker auf den neuen Mann im Weißen Haus erlaubt sich Obama nur ganz am Beginn. "War was los, während ich weg war?" lächelt er ins Publikum. Jubel, Gejohle.
"Coole Computer"
Sonst gibt er vor allem gut Ratschläge im Gepäck. "Macht euch weniger Gedanken darüber, was ihr sein wollt, als darüber, was ihr erreichen wollt." Bill Gates habe auch nicht angefangen mit dem Gedanke, der reichste Mann der Welt werden zu wollen, sondern mit "coolen Computern und cooler Software".
"Die Gesellschaft ist individualistischer geworden", sagte Obama. Die Menschen würden sich weniger für ihre Gemeinschaft engagieren als früher. Seine Botschaft: Es sei wichtig und es lohne sich, Verantwortung zu übernehmen. Die wichtigste Sache, die er tun könne, sei, die nächste Generation von politischen Führungskräften zu fördern, sagt Obama.
"Ich bin alt"
Sechs Studenten sind mit ihm auf der Bühne. Obama redet über den digitalen Wandel, scherzt über Selfies, Smartphones. Als einer der Studenten meint, er sei in der 8. Klasse gewesen, als Obama 2008 zum Präsidenten gewählt wurde, sagt der 55-Jährige: "Kann ich das kurz sagen - ich bin alt."
In einem Monat kommt er nach Europa. Am 25. Mai, zu Christi Himmelfahrt, tritt er zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Brandenburger Tor in Berlin auf. (cnn)