Österreich
Doppelt so viel Absatz: Jetzt boomt Kaufen im Ort
Mit der Corona-Krise wird das Einkaufen in der Region, vor allem bei bäuerlichen Betrieben, großgeschrieben. Der Verein "bauern.laden.ein" zeigt, wie Einkaufen in der Region gelingt.
Von Brot & Gebäck, Fleisch- und Milchprodukten bis hin zu eingelegtem Gemüse und exotischerem wie Colakraut Sirup - auf bauernladenein.at gibt es fast nichts, was es nicht gibt.
Im August 2017 wurde in Alberndorf der Verein "bauern.laden.ein" gegründet. Das Ziel: die 4.142 Einwohner-Gemeinde im Mühlviertel regional zu Versorgen. Frei nach dem Motto: Lebensmittel aus Alberndorf für Alberndorf.
Derzeit kann bei 30 Herstellern aus dem Ort eingekauft werden. Je nach Saison und Verfügbarkeit stehen über 300 Produkte zur Auswahl. Das Geschäft in Zeiten von Corona läuft gut. Sehr gut sogar.
Auf der Genussland Homepage des Land OÖ gibt es auch eine Aufstellung dazu, welcher Betrieb in welchem Bezirk gerade einen Lieferservice anbietet.
Hier findet man ähnlich erfolgreiche Direktvermarkter wie etwa die Metzgerei Sturmaier in Geboltskirchen (Bez. Grieskirchen) oder der Nudelhersteller Holzmann in Königswiesen (Bezirk Freistadt und ebenfalls ein Genussland-Betrieb).
"Die Leute haben wieder Zeit fürs Kochen"
Zur Zeit gehen bis zu 80 Bestellungen in der Woche ein.
"Das ist doppelt so viel wie sonst", erzählt Vereinsobmann Jakob Aufreiter. "Man kennt, dass die Leute grade viel Zeit zum Kochen haben", so der 26-Jährige, der hofft, dass der Boom um die regionale und nachhaltige Versorgung auch nach Corona anhält.
Bestellt werden kann immer bis jeweils Dienstagabend im Online-Shop, per App oder im Bauernladen. Die Ware steht dann am Freitag zur Abholung bereit, aktuell wurde auch ein gratis Lieferservice für Personen in Quarantäne oder Risikopatienten eingerichtet.
Jeder kauft so viel er will und da ist
Voraussetzung fürs Einkaufen ist, dass man Vereins-Mitglied wird. Ein Beitrag wird damit aber nicht fällig.
"Das tolle ist, dass es bei uns keinen Mindestbestellwert gibt. Wenn nur um 5 Euro eingekauft wird, ist das auch okay. Die Bauern bieten an, was sie grade haben und die Leute kaufen was ihnen zusagt und soviel wie halt da ist. So wird nicht zu viel produziert und nichts weggeworfen", so Aufreiter.
Bestellen können übrigens auch Nicht-Alberndorfer. Bis ins knapp 8 Kilometer entfernte Gallneukirchen wird aktuell auch gratis ausgeliefert. Ordern und dann selbst abholen kann man auch von weiter weg. "Ob das allerdings g'scheit ist, ist eine andere Frage. Da finden sich sicher bei jedem ganz individuell auch Bauern ganz in der Nähe", sagt der 26-Jährige der einen Kräuterhof mit Tee und Gewürzen betreibt.